In der abgelaufenen Handelswoche kam es zu herben Verlusten beim DAX. Manche sprechen von einem Crash. Der schnelle Abverkauf von 20.500 Punkten zu 19.700 war ein Warnschuss an die Aktienmärkte und macht den Marktteilnehmern Sorge. Zu Recht, muss man sagen, denn die Wirtschaft läuft mau und nun sind auch Zinssenkungshoffnungen verflogen. Dieser erste Kursrückgang wird nicht ohne Folgen bleiben, wie die aktuelle Analyse zeigt.
Anleger wollen Gewinne mitnehmen. Die Jahresendrallye ist schon seit einer Woche beendet. Der Kurswechsel der US-Notenbank FED war daher nur ein Grund, um zu handeln. Die FED will im neuen Jahr auf die Zinssenkungsbremse treten, da sie nicht sicher ist, wie inflationssteigernd die Politik des neuen US-Präsidenten Trump sein wird. Anleger schmeckt dieser Kurswechsel nicht. Sie verkaufen ihre Aktien und Verkaufsdruck kommt auf.
Viele große Player an den Aktienmärkten haben ihren Blick bereits auf das neue Jahr gerichtet, während die Privatanleger noch von einer Jahresend- oder Weihnachtsrallye träumen. Besonders die Unsicherheit über den Ausgang der Bundestagswahl im Februar 2025 wird zunehmend für Zurückhaltung sorgen. Wenn dann aufgrund des Wahlergebnisses auch nicht gleich eine Regierung geformt werden kann und schwierige Koalitionsverhandlungen geführt werden müssen, dann hat Deutschland zum wirtschaftlichen Stillstand auch noch einen politischen. Das sind keine guten Aussichten für die Investoren.
DAX, Tageschart, Stand 19.884 Punkte
Der Kursrückgang beim DAX war nicht überraschend und wurde in dem Artikel „DAX-Ausblick: Das Börsenjahr ist rum“ vorgestellt. Das Kursziel bei 19.700 Punkten wurde am Freitag erreicht. Nun muss der Aktienmarkt, respektive die Anleger, sich neu orientieren. In der ersten Reaktion kommt im Bereich von 19.700 Punkten Kaufinteresse auf. Das ist nicht verwunderlich, da jeder Kursrückgang sogleich als Chance interpretiert wird. Die letzten Jahre haben Spuren in den Köpfen der Anleger hinterlassen.
Eine jetzt begonnene Anstiegsbewegung hat ein Kursziel bei 20.200 Punkten. Zunächst gilt es, wieder Zuversicht aufkommen zu lassen. Besonders wenn die 20.000 Punkte Marke zurückerobert wird, werden sich Privatanleger sicher in ihren Positionen wähnen und die Daumen auf eine Rallyefortsetzung drücken.
Doch der DAX sollte spätestens im Bereich von 20.200 Punkten auf Widerstand stoßen. Größere Marktplayer werden den Kursanstieg als Chance für Aktienverkäufe nutzen wollen, denn die aufpoppenden Themen, wie Trump, Geldpolitik, Konjunktur und Bundestagswahl laden nicht zum Investieren ein.
Nachgebende Notierungen sollten den DAX dann wieder an die horizontale Linie im Bereich von 19.649 – 19.700 Punkten führen. Sollte der deutsche Leitindex zuvor die Marke bei 19.649 Punkten unterschreiten, dann entfällt die beschriebene Aufwärtsbewegung. Vor den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahresausklang wird nicht mehr mit viel Bewegung zu rechnen sein. Die wirkliche Haltung der Börsenteilnehmer wird sich sofort zu Jahresbeginn zeigen. Wir verfolgen die weitere Entwicklung und veröffentlichen neue Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Jetzt gilt es erst einmal, die kommenden Weihnachtstage zum Ausruhen und Verweilen zu nutzen. Wir wünschen allen unseren Lesern ein besinnliches Weihnachtsfest und eine schöne Zeit im Kreise Ihrer Liebsten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team