Am Aktienmarkt ist die Laune der Anleger noch belendend. Der DAX nähert sich seinem Allzeithoch an. Diese Zuversicht ist jedoch nur technisch bedingt. Neue Nachfrage trifft auf ein gleichbleibendes Angebot. Ein neues Jahr führt zu neuer Zuversicht und zu neuem Kapital, welches investiert werden will. Kommt eine Anstiegsbewegung zustande, dann wird der Markt schnell einseitig und lässt den Verkäufern zunächst keine Chance. Doch dieser erste Impuls ist nun zu Ende gegangen.
Die USA führen den Rest der Welt an der Nase herum. Drohung und Besänftigung wechseln sich ab. Ob Militärausgaben für die Nato, ob Gebietsansprüche für den Panama-Kanal, Kanada oder Grönland, es gibt keinen Tag, an dem keine neue Meldung die Runde macht. Ähnlich verhält es sich mit den Zöllen, auf die der designierte US-Präsident Trump große Hoffnungen setzt. Mal harte Ansagen und dann sanfte Töne bestimmen die Berichterstattung.
Die Marktteilnehmer an den Börsen spielen dieses „Spiel“ bisher mit und vergessen, dass so keine Freundschaft auf staatlicher Ebene entstehen und somit auch keine gemeinsame Politik betrieben werden kann. Die Amtsperiode von Trump wird hart für Staaten, Unternehmen und auch für die Anleger werden. Der (US-) Ton ist eindeutig
DAX, Tageschart, Stand 20.315 Punkte
In der Wochenendanalyse „DAX-Ausblick: Index auf den letzten Metern“ wurde auf die Anstiegschance des Index im Wochenverlauf hingewiesen. Steigende Kurse haben das Korrekturziel bei 20.200 Punkten gehabt. Diese Marke wurde überboten. Wie eingangs beschrieben, ist dies allein technischer Faktoren zuzuordnen (Jahresbeginn und neues Kapital).
Erst jetzt wird sich zeigen müssen, wie es um die neuen Aktienkäufer mit ihren Wertpapieren steht. Besonders dann, wenn Verkaufsdruck aufkommen sollte, denn dann werden viele Anleger unruhig werden, da viele auf nicht realisierten Gewinnen sitzen und andere zu teuer gekauft haben. Alle werden dann gleichzeitig verkaufen wollen.
Den Marktteilnehmern an den Börsen gefällt der Zinsanstieg für zehnjährige US-Staatsanleihen nicht. Dieser ist mit 4,7 % hoch. Entscheidend ist dabei, das hier Fakten gehandelt werden, also Geldleiher für Ihr Risiko entsprechend Rendite sehen wollen (mehr über Staatsanleihen hier). Dies ist anders zu werten als die vielen Vermutungen wie die US-Notenbank FED ihre Geldpolitik gestalten will. Das eine ist die Realität, dass andere eine Theorie. Wichtig ist nun, dass die FED den US-Dollar stärken muss, wenn sie den Renditeanstieg bei den US-Staatsanleihen bremsen will, und daher nicht mit den Leitzinssenkungen weitermachen kann, auf die die Anleger spekuliert haben.
Wie im obigen Chartbild zu sehen ist, befindet sich eine geschlossene Kurslücke im Bereich bei 20.240 Punkten. Solange der DAX über dieser Marke verbleibt, hat der Index weiter die Chance zuzulegen und sein bisheriges Allzeithoch bei 20.522 Punkten zu testen.
Spannend wird es, wenn der DAX unter 20.240 Punkte zurückfällt und dann, dem ursprünglichen Szenario entsprechend, weiter nachgibt. Dann wäre der schnelle Start in das neue Börsenjahr beendet, dass zu investierendes Kapital ausgegeben und Anleger müssten sich mit Rezessionsrisiko, dem Zinsrisiko und den politischen Risiken auseinandersetzen.
Nun gilt es abzuwarten, wie die nächsten US-Konjunkturdaten ausfallen und von den Marktteilnehmern interpretiert werden. Notierungen des DAX oberhalb oder unterhalb der Kursmarke bei 20.240 Punkten geben die weitere Richtung vor.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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