Signale

Wir erleben gerade einen Börsencrash. Die Anleger sind in Aufruhr, weil sie plötzlich mit Verlusten umgehen müssen. Was haben sie denn angenommen, will man fragen. Dass der Handel an der Börse ein Zuckerschlecken sein würde? Jetzt schreiben die Medien von Unternehmenswerten, die vernichtet würden. Das ist vollkommen falsch. An der Börse wird überhaupt nichts vernichtet und es gibt auch keinen Grund, die Anleger vor Verlusten zu schützen.

Die letzte Handelswoche war heftig, keine Frage. Der DAX verlor 2.000 Punkte. Wer an der Börse investiert ist und mit Aktien gehandelt hat, der wusste sicherlich, was er tat. Es steht ja auch jedem Anleger frei zu entscheiden, wie er mit seinen Wertpapieren umgeht. Wer nicht seiner Gier verfallen war, konnte durchaus seine Aktien zum Jahreswechsel verkaufen und damit dem Crash entkommen. Wer das nicht wollte, der hat mit dem Feuer gespielt.

Immer mehr Schreckensmeldungen pflastern die Medien. Blutbad an der Börse, Crash am Aktienmarkt, Fall in die Tiefe und Verluste in Billionenhöhe, so oder so ähnlich lauten die Titelzeilen. Solche Formulierungen gehen jedoch völlig am Thema vorbei, denn die Börse ist eine Spekulationswiese. Und wo spekuliert wird, da können die Kurse fallen. Nicht umsonst müssen Anleger, wenn sie ein Depot eröffnen, eine Risikobewertung abgeben, nämlich dass sie sich im Klaren darüber sind, dass sie an der Börse Geld verlieren können. Warum also jetzt die Aufregung?

Zunächst einmal betrifft das Börsengeschehen gar nicht so viel Deutsche. Es sind nur 13 % Prozent in Aktien investiert. Ca. 7 % davon direkt, der Rest über Anteile wie Fonds. Und dennoch ist die Sorge nun groß. Unternehmen würden jetzt in Schieflage geraten, weil ihnen die Materialien nicht rechtzeitig aus Asien geliefert werden. Umgekehrt geht es natürlich auch. Weil zum Beispiel die Autobauer ihre Autos nicht nach Asien verkaufen können, weil die Nachfrage eingebrochen ist, würde es ihnen schlecht gehen.

Hier wird jedoch nur eine Seite der Münze angestrahlt. Jedes Unternehmen hat eine Verantwortung für die eigene Geschäftspolitik. Wer sich alleine auf Zulieferer aus Asien verlassen hat, der hat grob fahrlässig gehandelt. Wollte man so billig wie möglich einkaufen? Wer seine Produktion so sehr zerstückelt hat, dass er über kein Lager mehr verfügt und in einer Zeit des Engpasses nicht über die Runden kommt, der ist wohl selbst schuld. Unternehmen kommen nicht in Schwierigkeiten, weil sie ein Blitz trifft, sondern weil sie Risiken ignoriert und keine Vorsorge getroffen haben.

Daher ist die mediale Mitleidstour völlig verfehlt. Den Unternehmen geht es nicht schlecht. Viele DAX-Unternehmen haben in den letzten Jahren immer höhere Dividenden (Gewinnbeteiligungen) an ihre Aktionäre ausgeschüttet. Man hätte damit auch Investitionen anstoßen und Risikovorsorge treffen können. Um nur mal einen Eindruck zu bekommen, um welche Dimensionen es sich hier handelt: Der Versicherungskonzern Allianz rechnet für das Geschäftsjahr 2019 mit einem Jahresgewinn von 11-12 Milliarden Euro, was eine Fortführung der vorherigen guten Jahre ist. Der Autobauer VW gewinnt ebenfalls seit Jahren gut, und das trotz aller Skandale. Unter dem Strich verdienten die Wolfsburger 2019 satte 13 Milliarden Euro. Sie merken schon, für Hilfen besteht überhaupt kein Grund, und dennoch redet die Politik von Hilfen, die man leisten müsse. Natürlich von den Steuergeldern der Allgemeinheit.

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Buchtitel: „Verstehen Sie Geld?“, Autor: Davut Cöl, Verlag: Tredition, Seiten: 328

 

Es stimmt schlicht nicht, dass die Aktiengesellschaften wegen des Absturzes der Börsenkurse in Schwierigkeiten kommen.

Lesen Sie mehr dazu im zweiten Teil „Aktien und Börse: jetzt mal Klartext – Teil 2“ (hier ansehen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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