Signale

Haben Sie den gestrigen unglaublichen Wandel im DAX verfolgen können? Nach einem heftigen Kurssturz begannen die Kurse plötzlich zu steigen. In allerletzter Minute und auf sehr wichtigem charttechnischen Niveau sollen angeblich massenhaft Käufer bereit gewesen sein, Aktien zu erwerben. Diese Erklärung ist unglaubwürdig, wenn man sich die Gesamtsituation an der Börse ansieht. Naheliegend ist ein direkter Eingriff in den Markt, um die Kurse zu stützen.

Gestern Abend war eine Vielzahl von Marktteilnehmern über die Stärke im DAX überrascht. So als wäre nichts geschehen (Kurseinbruch um 250 Punkte am Morgen) rettete sich der Index noch ins Plus. Angeblich sollen Anleger urplötzlich Vertrauen in den Markt verspürt und kräftig zugegriffen haben. Solch ein Verhalten ist nicht glaubwürdig.

Besonders dann nicht, wenn der Aktienmarkt überhitzt und die Konjunktur bereits am Abschwächen ist. An den Kursbewegungen lässt sich der Wunsch der Indizes nach einer echten Korrektur ablesen. Immer wieder kommt es zu heftigen Verkäufen, die jedoch abgefangen werden. Hier kommen die Stützungskäufe ins Spiel.

Wenn eine Gruppe von großen Marktteilnehmern die Möglichkeit besitzt, laufend an frisches Kapital zu kommen und die Aufgabe hat, den Aktienmarkt zu stützen, dann gibt es nichts, was sich dieser Maßnahme in den Weg stellen könnte. Wenn also Computerprogramme gefüttert werden, um endlos Wertpapiere zu kaufen, dann ist das möglich. Die EZB könnte digital die benötigte Menge an Geld zur Verfügung stellen, die Banken könnten die Kaufaufträge ausführen und damit die Aktienkurse/die Indizes steigen lassen.

Auf diesem Weg soll Vertrauen in die Märkte signalisiert werden. All diejenigen, die Angst vor einem Crash haben, werden eines Besseren belehrt. Alle, die vorsichtig waren und Aktien verkauft haben, stehen jetzt an der Seitenlinie und haben das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben. Alle Marktteilnehmer, die noch zögerlich sind, werden von einer heilen Welt am Aktienmarkt „überzeugt“. Investoren fassen wieder Mut und kaufen dann selbst Aktien.

Sobald sich das Blatt am Aktienmarkt ins Positive wandelt, können die stützenden Institute ihre Bestände wieder in den Markt geben und ihre Wertpapiere an die neue Nachfrage veräußern. So funktionieren Stützungsmaßnahmen.

Wichtige Information: Stützungsmaßnahmen und beschwichtigende Aussagen waren auch während und kurz vor dem Aktiencrash 1929 ein genutztes Mittel. Auch damals stagnierten die Aktienkurse auf hohem Niveau, obwohl die Konjunktur bereits einen Abschwung signalisierte. Aktienkäufe auf Kredit waren damals ebenso überdimensioniert, wie sie es heute auch sind.

Manche Ähnlichkeiten sind so deutlich, dass man als Aktionär die Augen vor der Realität nicht verschließen sollte. Vorsicht ist das Gebot der Stunde. Lassen Sie sich nicht irritieren.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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