Signale

An der Börse kann die Stimmung sehr schnell drehen. So auch am Freitag, als der DAX zunächst mit großen Schritten nach oben stürmte, die 9700 Punkte übersprang, um dann im Abendhandel kläglich einzubrechen. Wer jetzt gehofft hatte, er könnte sich über ein Wochenplus des Indexes freuen, sieht sorgenvoll dem Montag entgegen. Wie wird die Eröffnung verlaufen?

Das Sorgenkind am Freitag war der Nasdaq-100-Index. Dieser kam ganz schwer unter die Räder, er verlor 2,2 %. Besonders der nicht enden wollende Abverkauf wird einige Anleger jetzt unruhig schlafen lassen. Kündigt sich da etwa eine Trendwende an? Wird gerade Kapital aus dem Markt gezogen?

Fluchtbewegungen passieren häufig zuerst bei Technologiewerten. Das liegt daran, dass die Anleger hier mit Unternehmen zu tun haben, die besonders konjunkturabhängig sind. Zudem ist die Kapitaldecke nicht immer ausreichend, um schwächere Perioden zu überstehen, ohne frisches Kapital einzusammeln. Dreht also die Anlegerstimmung von positiv auf negativ, dann trennen sich Investoren zunächst von den Technologiewerten.

So haben am Freitag besonders die deutschen Anleger ungläubig in Richtung New York geblickt. Der DAX im Plus und der Nasdaq bricht ein? Konnte das wirklich sein? Wollten die deutschen Anleger einen Abverkauf nicht wahr haben? Am Ende des Tages notierte der DAX knapp an seinem Hoch bei 9695 Punkten.

Vielleicht wollten einige Adressen das Tagesplus noch ins Ziel retten, denn sofort nach Handelsschluss fiel auch der DAX. Direkt und steil bis zur Marke von 9620 Punkten. Dort verharrte er auch bis zum Abend, da sich in den USA niemand zum Kauf von Aktien entschließen konnte. Die Börsen blieben auf schwachem Niveau.

Haben amerikanische Anleger einen besonderen Grund für den Abverkauf? Vielleicht machen sie sich Sorgen über eine schwache Berichtssaison, die nächste Woche in den USA beginnt. Aktien sind keinesfalls mehr billig und nach mehreren Jahren steigender Kurse ist ein Jahr Pause angebracht. Zudem befinden sich die Investoren in einer Sackgasse. Wenn gute Konjunkturdaten gemeldet werden, dann sinkt die Hoffnung auf eine weitere Stützung des Marktes durch die FED. Gleichzeitig sind schlechte Konjunkturdaten ein Beweis, dass all die bisherigen Maßnahmen der amerikanischen Notenbank nicht gefruchtet haben.

Es könnte mal wieder sein, dass sich die US-Anleger als Erste aus dem Markt verabschieden, während die anderen Marktteilnehmer noch in Hoffnung schwelgen. Im deutschen Markt hatte man sich mental auf das Erreichen der 10.000-Punkte-Marke eingerichtet. Ob diese auch nächste Woche noch ein Thema sein wird, hängt sehr von der Eröffnung am Montagmorgen ab.

Die Zeichen stehen zunächst nicht gut. Wird der freitagabendliche Abverkauf nachgebildet, dann wird zu Wochenbeginn mit einer Kurslücke nach unten eröffnet werden. Damit wird auch der Ausbruch aus dem Kursbereich 9650 Punkten zurückgenommen werden. Die Ampeln könnten dann schnell auf Rot wechseln. Wenn dann die US-Futures kein positives Signal senden, dann lautet die Devise erst mal: Gewinne mitnehmen.

Die Anleger sind nun hin und hergerissen. Unsicherheit und Sorge um den Start des Aktienmarktes in der nächste Börsenwoche haben sich eingeschlichen. Unter diesen Umständen kann der Börsianer einfach nicht abschalten und das Wochenende genießen. Das ist allzu verständlich.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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