Die Börsianer flüchten aus dem Aktienmarkt. Den ganzen Vormittag verliert der DAX bereits und auch für den Nachmittag sieht es nicht gut aus. Wichtige Kursmarken wurden nach unten durchbrochen und damit der Weg für einen weiteren Abverkauf geebnet. Die Anleger suchen jetzt nach Gründen für den Kurseinsturz, wie z. B. den Bankenstresstest oder das Ifo-Ergebnis. Die Wahrheit ist jedoch eine ganz andere. Die Anleger verlieren die Hoffnung.
Nicht wenige Anleger haben sich durch die Ergebnisse des EZB-Tests in den Markt locken lassen. Bereits in der Vorbörse stieg der DAX deutlich. Nur leider gibt es ja nichts zu feiern. All diejenigen, die wissen, dass der Test zu sanft war, die glauben nicht an die angeblich stabilen Bilanzen. Und diejenigen, die wissen, wie es bei den Banken wirklich aussieht, die haben den Anstieg zur Markteröffnung zum Verkauf genutzt.
Die Kernbotschaft, warum der Markt fällt, ist wie folgt: Die Anleger verlieren das Vertrauen in den Aktienmarkt. Sie sind bereits auf der Flucht. Es vergeht kein Tag, an dem die EZB keine geheimen Transaktionen durchführt, kein Tag, an dem die FED-Verantwortlichen ihre Aussagen nicht um 180 Grad drehen. Hinzu kommt der konjunkturelle Abschwung, der den Aktionären die Hoffnung nimmt.
In den Medien wird der Ifo-Geschäftsklima-Index als Spielverderber hingestellt. Dieser wäre erneut zurückgegangen und würde damit einen deutlichen konjunkturellen Abschwung signalisieren. Es sei die Frage erlaubt, welche Investor sich bis heute nicht im Klaren über den wahren Zustand der deutschen Wirtschaft war. Der wirtschaftliche Abschwung hatte sich bereits früh angekündigt, nur die Aktionäre wollten nichts davon wissen.
Im Moment versucht jeder Anleger der Erste zu sein, der seine Anteile noch rechtzeitig loswerden kann. Wer weiß, wie tief der DAX noch fallen wird? Fürs Erste ist das Ziel aus unserer DAX-Analyse bei 8104 Punkten. Dieses Ziel wird schneller erreicht werden, als viele vermuten. Bedingung dafür ist weiter ein DAX unter 8914 Punkten.
Im Moment wird es kaum mutige Käufer geben, die Nachfrage generieren werden. Auch die laufenden Maßnahmen der Zentralbanken werden nicht mehr helfen, Vertrauen zurück zu gewinnen. Man überlege nur, was die Politik der Zentralbanken für Erfolge vorweisen kann? Eben keine und deshalb muss sie sich nun mit Rekordniedrigzinsen, aktiven Aufkäufen von Wertpapieren und Stresstests behelfen. Alles nur, um den Schein einer Rettung aufrechtzuerhalten.
Die Tatsache ist wie immer schlicht: Nach sechs Jahren Krisenmanagement haben die Zentralbanken weltweit nichts zustande gebracht. Sie verspielen gerade ihre letzten Möglichkeiten. Einige Börsianer erkennen die Hilfslosigkeit und verkaufen rechtzeitig, denn das Vertrauen in die Politik der Geldhüter ist dahin. Und ohne die Hilfe der Zentralbanken ist der Aktienmarkt arg absturzgefährdet.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team