Die wesentliche Frage lautet: Kann ein Aktienmarkt immer höher notieren, obwohl sich die wirtschaftlichen Aussichten verschlechtern? Ein schwacher asiatischer Markt, eine schwächer werdende Konjunkturlokomotive aus China und eine europäische Wirtschaft in der Krise sprechen nicht für ein Aktieninvestment. Dennoch drängt der DAX in Richtung Allzeithoch und hebt sich damit deutlich von der Realität ab.
Im Grunde hatte der DAX bereits letzen Herbst die Segel in Richtung Korrektur gedreht. Große Werte wie zum Beispiel die Aktien der Deutsche Telekom drehten schon beängstigend nach Süden. Plötzlich jedoch wurde diese Bewegung abgebrochen und die Kurse stiegen. Die Euphorie über das europäische Quantitative Easing hatte sich am Markt eingeschlichen.
Seit diesem Zeitpunkt (Oktober 2014) steigen die Aktienmärkte ohne Rücksicht auf Unternehmensentwicklungen. Das ist eine sehr ungesunde Entwicklung. Nicht alle Anleger sind sich über die Chancen am Aktienmarkt im Klaren, das zeigt sich in der deutlich gestiegenen Volatilität. Dennoch, letztendlich steigt der Index immer weiter und erreicht neue Hochs.
Wenn Kurse steigen, dann sind Anleger meist immun für anderslautende Meinungen. Der Markt gibt ihnen recht und letztendlich kommt es nur auf den Buchgewinn an. So sind die meisten Anleger völlig irritiert, wenn die Kurse irgendwann dennoch fallen. Man ist dann überrascht.
Es kommt bei der Anlage in Aktien nicht nur auf das Ergebnis an, sondern auch auf das Risiko, welches man eingeht. Wenn dem nicht so wäre, könnten Sie all ihr Geld auf das Ergebnis eines Münzwurfs setzen, machen Sie aber nicht. Warum? Weil Ihnen das Risiko zu groß ist.
Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, darf demnach nicht nur der Kursanstieg als Bewertungsmaßstab herhalten, sondern auch das Risiko, das der Anleger im aktuellen Marktumfeld eingeht.
Anleger wollen nun sehr spät bei einer Börenparty mitmachen, bei der der Höhepunkt bereits überschritten ist. Die letzen Anstiege werden nur unter schweren Anstrengungen erzielt. Eine Korrektur ist überfällig. Der Stundenchart wird den Start vorgeben, wie in dem Artikel „DAX: Korrektur beginnt im Stundenchart“ erklärt.
Ein Anleger kann die DAX-Bewegung nicht beeinflussen. Er hat jedoch Einfluss auf sein eigenes Handeln. Zumindest kann er seine Positionen sichern, um einen Teil seiner Gewinne zu behalten. Ein Aktienkurs kann übertreiben, tendiert mittelfristig jedoch wieder zurück an seinen normalen Wert. Dieser ist geringer als ein DAX bei 11.000 Punkten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team