Signale

Die Anleger sind berauscht und befeuern täglich den Anstieg der Aktienkurse. Solch eine Phase findet sich am Ende von Börsenhaussen. Anleger wollen nur noch an das Gute glauben und ignorieren dabei, wie alles um sie herum schlechter wird. Gewinnwarnungen nehmen nämlich stetig zu. Einzelaktien tendieren zu Kurseinbrüchen und verlieren manchmal zweistellig. Anleger ignorieren die Schwächesignale aus dem Unternehmensumfeld. Folgende Unternehmen haben bereits eine Gewinnwarnung aussprechen müssen.

In den letzten Wochen war der DAX-Wert VW das Vorzeigebeispiel, wie schnell und deutlich eine Aktie einbrechen kann. Von einem Tag auf dem anderen verlor der Investor 20 % seines Kapitals. Solche enormen Kurseinbrüche sind keinesfalls mehr die Ausnahme. Anleger von Dialog Semiconductor oder vom Maschinenbauer Manz können ein Lied von solch schmerzhaften Kursverlusten singen. Es trifft immer mehr Unternehmen und damit auch die Investoren.

Gewinnwarnungen sind ebenfalls keine Seltenheit mehr. Bei der Deutschen Post läuft es nicht rund, man senkte die Gewinnziele schon zum zweiten Mal in diesem Jahr. Auch bei BASF findet sich eine Gewinnwarnung. Das sind große Unternehmen, die einen Hinweis auf den Geschäftsverlauf in ihren Branchen geben. Aber auch Unternehmen der sogenannten zweiten Reihe, wie Drägerwerk, ElringKlinger, der Automobilzulieferer SHW, Bilfinger und Leoni mussten diese bittere Nachricht vermelden, nämlich dass man die angepeilten Ziele nicht erreichen werde.

Anleger sollten bei solchen Nachrichten hellhörig werden und vor allem vorsichtiger. Sieht man sich den DAX-Verlauf der letzten Tage und Wochen an, dann fragt man sich, woher Aktienkäufer diesen Mut nehmen. Die Risiken am Markt sind nämlich nicht zu verachten. Offenbar kaufen gerade all diejenigen, die den vorherigen Anstieg an der Börse verpasst haben. Das sind dann die Anleger, die später auf den teuren Aktien sitzenbleiben werden, wenn der Markt wieder den Rückwärtsgang einlegt.

Die aktuelle Anstiegsphase ist völlig losgelöst von der wirtschaftlichen und damit realen Entwicklung. Es ist naheliegend, dass dieses Ungleichgewicht nicht lange aufrechterhalten werden kann. Es muss daher mit schmerzhaften Verlusten gerechtet werden.

Vorübergehend kann der Rauschzustand noch anhalten, da sich Anleger möglicherweise über eine Jahresendrally freuen. Jedoch ist die extreme Übertreibung an der Börse nicht von der Hand zu weisen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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