Signale

Wenn der DAX im Plus ist, dann die Börsenwelt in Ordnung. Die Aktienkurse sind mehrheitlich gestiegen und die Aktionäre glücklich. Das Geld für die scheinbar endlosen Kaufaufträge kommt unter anderem über die Zentralbanken in den Markt. Diese wollten zwar, dass die Wirtschaft vom billigen Geld profitiert, die Gewinner sind jedoch die Börsianer. Dennoch kann sich kein Anleger auf einen ewigen Anstieg verlassen und das hat seinen Grund.

Steigende Kurse sind in den Medien und unter den Anlegern immer gern gesehen. Sie zeugen von einem Kraftakt, von Erfolg und von neuen Höhen, die man erklommen hat. So jedenfalls kommt die Nachricht beim Empfänger an. Immer wenn der DAX nahe seinem Hoch notiert, freuen sich die Berichterstatter, dabei ist der Anstieg nicht erarbeitet, sondern nur künstlich erzwungen.

Die Nachfrage nach Aktien kommt derzeit nicht von den Anlegern selbst, sondern von dem Geld der Zentralbanken. Je mehr Geld eine Zentralbank zur Verfügung stellt, umso dringender sucht sich dieses Geld seinen Weg. In Deutschland fließt es in den Aktien- und Immobilienmarkt. Die Bewertungen werden höher, ohne dass sich an dem Fundament (den Unternehmen/der Immobilie) etwas ändert. Die Zahl der Anleger nimmt nicht zu.

Immer mehr Kapital drängt in den Markt und erwirkt einen Kursanstieg. Hinzu kommen die milliardenschweren Rückkaufprogramme der Unternehmen. Diese kaufen Aktien und erzeugen ebenfalls eine Nachfrage, die ohne das viele Geld nicht in diesen Dimensionen ausfallen würde.

Solange der Hunger nach Aktien nicht gestillt ist, wird die Nachfrage nicht enden. Das bedeutet gleichzeitig, dass die Aktien im Umlauf weniger werden. Diejenigen, die gekauft haben, geben ihre Aktien nicht her und warten auf steigende Kurse. Die von Unternehmen gekauften Aktien (Rückkaufprogramm) landen im Tresor oder im Depot und verbleiben dort. Vom Handel sind sie dann ausgenommen. Die handelbaren Aktien werden weniger. Der Markt wird leergekauft.

Damit ein sauberer Handel stattfinden kann, sollte am Markt jedoch genug Liquidität vorhanden sein. Damit ist gemeint, dass immer genug Käufer und Verkäufer bereit sind, Transaktionen einzugehen. Im Moment ist dieser Ausgleich nicht gegeben. Zu sehr dominieren die Käufer und kaufen den Markt leer.

Es kommt der Moment, an dem alle Marktteilnehmer auf Aktien sitzen und die Käufer ihr Pulver verschossen haben. Wenn dann die Aktienbesitzer gleichzeitig ihre Aktien verkaufen wollen, dann fehlt die Nachfrageseite. Es ist dann schlicht niemand mehr da, der die hohen Preise bereit ist zu bezahlen. Die Folge ist ein Aktiencrash.

Solch eine Situation sollte die Anleger nicht überraschen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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