Anleger sehen sich mit einem stark fallenden Aktienmarkt konfrontiert. Der DAX, das muss man zweimal lesen, hat noch Anfang dieses Jahres bei 16.000 Punkten notiert und viele Privatanleger wollten unbedingt in Aktien investieren. Eine außergewöhnliche Zeit ist an der Börse zu Ende gegangen. Anleger sollten dies so akzeptieren. Mit Aktien zu handeln ist komplizierter als manch einer denkt. Keinesfalls lässt sich damit spielend leicht Geld verdienen.
Der Aktienmarkt steht weiterhin unter dem Schock der hohen Inflation. Deutschland und die Eurozone melden 10 % Inflation für den Monat September. Das Schlimme an dieser Entwicklung ist, dass sie keinesfalls vom Himmel gefallen ist, sondern ein Resultat einer falschen Geldpolitik der jeweiligen Zentralbanken ist. All die Exzesse der letzten Jahre sind auf die Ursache von zu viel Geld im Umlauf zurückzuführen. Umso mehr muss man sich von dem paradiesischen Gedanken verabschieden, dass niemand auf Kosten, Preise und Verschuldungssituation achten musste.
DAX, Wochenchart, Stand 12.114 Punkte
Noch immer fällt es einer Mehrheit an den Aktienmärkten schwer, sich von den alten Höchstkursen zu lösen. Die Preise, die in den Jahren 2021 und 2022 für Aktien gezahlt wurden, entbehren jeder Grundlage. Nur weil ständig neues Geld gedruckt wurde, nur deshalb stiegen die Kurse. Anders ausgedrückt, dass Geld wurde weniger wert. Die Inflation schlug zuerst an den Börsen und am Immobilienmarkt zu. Und weil die Zahlen immer größer wurden, die Unternehmen sich in ihrem Scheinerfolg sonnen konnten, hatten Politik, Wirtschaft und Bürger für einen Moment das Gefühl, der paradiesische Zustand würde ewig so weitergehen.
Jetzt platzt die Börsenblase und der DAX sinkt auf 12.000 Punkte. Wer am Ende der Börsenrallye gekauft hat, der sitzt auf Verlusten. Wer früher gekauft hatte, also zu niedrigeren Kursen, der hat womöglich den Ausstieg verpasst. Der muss nun zusehen, wie seine Gewinne dahinschmelzen. Auch die heiß umworbenen ETFs kommen in solch einem Marktumfeld unter die Räder. Es kommt zur Ernüchterung, weil sich viele Hoffnungen in Luft auflösen.
Es gibt viele Baustellen, mit denen die Aktienanleger gerade umgehen müssen. Allen voran spuckt die Inflation den Anlegern in die Suppe, weil sie eine Fortführung der lockeren Geldpolitik verhindert. Der Chipmangel, der die Unternehmen im Jahresverlauf im Griff hatte, löst sich gerade auf. Der Grund ist naheliegend, die Wirtschaft bremst ab, die Konjunktur kühlt ab und nun ist die Nachfrage nach den Chips geringer. Diese Entlastung auf der einen Seite wird mit dem Problem der Energiepreise zunichte gemacht. Dauerhaft hohe Preise für Strom und Gas ist fatal für die Wirtschaft. Die Bundesregierung sollte unbedingt die Ursachen bekämpfen und die Angebotsseite fördern, um die Preise zum Nachgeben zu bewegen. Ansonsten reiht sich eine Hilfszahlung an die nächste, das Geld ist weg, die Schulden nehmen zu und die Energiepreise bleiben hoch.
Am Aktienmarkt ist übergeordnet viel zu Bruch gegangen. Vor allem haben sich falsche Erwartungen der Anleger in Luft aufgelöst. Beim DAX geht es seit Monaten abwärts. In solch einer Phase kann es immer wieder zu Anstiegsphasen kommen, doch das alles verändert die Ausgangssituation nicht. Das Börsenumfeld bleibt schlecht. Anleger sollten sich umso weniger an Hoffnungen klammern. Mit Aktien zu handeln heißt, zu spekulieren, und da kann man Geld gewinnen oder Geld verlieren. Für einige Anleger ist das eine neue Erfahrung.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S: Wer die Richtung am Aktienmarkt kennt, hat Vorteile (mehr erfahren)