Signale

Zum Jahresende hoffen Anleger auf einen leichten Anstieg der Kurse. Sie nennen diese Phase Windowdressing. Große Marktteilnehmer gehen dann zum Jahresschluss noch einmal auf Einkaufstour und kaufen Aktien, welche sie schon im Depot haben. Das führt zu einem Kursanstieg. In der Folge sehen diese Positionen dann besonders erfolgreich aus. Auf diesen Kursschub warten die Anleger wie auf den Weihnachtsmann. Ob dieses Aufhübschen der Kurse dieses Jahr noch kommt?

Mit Windowdressing ist eine Form der Kursbeschönigung gemeint. Es geht schlicht um ein besonders vorzeigbares Jahresergebnis, denn das Resultat der institutionellen Anleger geht in die Prospekte ein. Kann ein Fonds in diesem Jahr überzeugen, bedeutet das meist frisches Kapital im Folgejahr. Es gibt nur keine Garantie für ein Windowsdressing.

Diese (meist) selbsterfüllende Prophezeiung, dass Kurse zum Jahresende steigen müssten, ist schon länger an der Börse verankert. Das Geheimnis liegt in den geringen Umsätzen zum Jahresende. Viele Marktteilnehmer schließen ihre Bücher schon zur Weihnachtszeit. Andere verabschieden sich in den Weihnachtsurlaub, der dann meist bis ins nächste Jahr andauert. Die letzen Tage vor und nach dem Weihnachtsfest herrschen dann meist dünne Umsätze. Dies ist die Chance für all diejenigen, die Kapital haben und mit entsprechenden Kaufaufträgen die Kurse in steigende Richtung drücken können. So kommt das Windowdressing zustande.

Es ist nur so, dass es keine Garantie für dieses Ereignis gibt. Die Anleger hoffen Jahr für Jahr, dass es eben eintritt. Manche glauben sogar, es müsse mit Sicherheit kommen. Es sollte jedoch bedacht werden, dass sich auch größere Marktteilnehmer Gewinne nicht entgehen lassen wollen. Hat ein Fonds bisher eine gute Performance vorzuweisen, und der Markt tendiert zur Schwäche, dann wird der Fondsmanager hier rechtzeitig seine Gewinne realisieren.

Niemand sollte zu sehr auf ein Ereignis hoffen, das für die eigene Anlageentscheidung irrelevant ist. Es zählt schlicht der Profit. Wer an seine Aktien glaubt, der behält sie, ob mit oder ohne Windowdressing. Andersherum das gleiche Bild. Wer keine offenen Positionen über die Weihnachtsfeiertage mit sich tragen will, der verkauft seine Anteile.

Die Phase, die man als Windowdressing bezeichnet, ist eine nachfolgende Bezeichnung für etwas, das möglicherweise eintritt (oder eben nicht). Wenn die Kurse zum Jahresende steigen, dann reden alle von Windowdressing. Fallen die Kurse, dann heißt es schnell, das Windowdressing sei ausgefallen. Es lohnt daher nicht, auf solch ein Ereignis zu hoffen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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