Signale

An der Börse geben die Kurse stark nach. Überrascht sind einige Marktteilnehmer, weil sie annahmen, an Aktien führe kein Weg vorbei. Um die jetzigen Kursverluste zu rechtfertigen, vermelden nun immer mehr Medien, dass der Handelsstreit zwischen den USA und China sich verschärfen würde und die Anleger deshalb ihre Aktien verkaufen würden. Solch eine Begründung geht am Ziel vorbei, denn der Handelskonflikt ist ja schon länger bekannt.

Würde man bei aufziehendem Gewitter auf einem offenen Platz stehen, dann würde man bei Regenbeginn nass werden. Klingt logisch und braucht niemanden verwundern. Warum aber kaufen Anleger Aktien, wenn der Handelsstreit zwischen USA und China schon seit einem Jahr andauert? Wenn dann der Regen beginnt, hier die Kursverluste, dann braucht sich auch der Aktienkäufer nicht wundern, wenn sein Depot ins Minus rutscht.

S&P 500 Chart aus der Analyse „S&P 500: Dieser Chart ist brandgefährlich“

Die Börse besteht aus Geschichten, erwartete und unerwartete, neue und alte und vor allem anregende. Kann sich der Anleger Hoffnungen machen, dann animiert ihn das zum Kauf. Wenn der Investor nicht selbst auf die Idee kommt, Wertpapiere zu erwerben, dann werden ihm diese schmackhaft gemacht. Unternehmen, die große Verluste machen, werden in sogenannte „Wachstumsstorys“ verpackt und dadurch ansehnlich gemacht. Hauptsache der Käufer hat einen Grund, warum er Aktien kaufen sollte.

Ähnlich verhält es sich, wenn Aktienkurse fallen. Auch hier braucht es eine Geschichte, an die sich die Anlegerseele festhalten kann. Das ist so ähnlich, wie der Balken auf Ihrem Computer während eines Ladevorgangs. Dieser füllt sich und Sie wissen, es passiert etwas und so schaffen Sie es, die Zeit ruhig sitzen zu bleiben. Dabei würde der Ladevorgang auch ohne diesen Balken funktionieren, aber der Nutzer fühlt sich wohler damit.

Daher ist es auch nicht verwundernswert, dass gerade jetzt der Handelsstreit zwischen den USA und China in aller Munde ist. Die Kurse fallen schnell und das erschreckt diejenigen Marktteilnehmer, die sich überraschen lassen wollten. Sie sind nun unruhig und wollen wissen, warum die Kurse sinken. Daher gibt man ihnen die Begründung, es läge an dem besagten Handelsstreit. Richtig ist jedoch, dass der Handelsstreit schon sehr lange bekannt ist. Er ist weder neu, noch der Treiber für die aktuellen Aktienverkäufe.

Richtig ist, dass Aktien, verursacht durch die Geldpolitik der Zentralbanken, eine unnatürlich lange Anstiegsphase hatten. Diese ist so weit ausgedehnt worden, dass fast kein Marktteilnehmer mehr an sinkende Notierungen geglaubt hat. In dem Moment, in dem die Letzten das Handtuch werfen und ebenfalls in den Markt wollen, enden solche Phasen.

Worum geht es wirklich?

Richtig ist ebenfalls, dass es für jeden Verkäufer auch Käufer geben muss. Das bedeutet, dass diejenigen, die früher gekauft haben, jetzt ihre Wertpapiere an neue Käufer geben und sich über den Gewinn freuen können. Umgekehrt müssen die neuen Aktienkäufer nun Verluste beklagen. Wieder einmal zeigt sich an der Börse, dass der Zeitpunkt des Handelns von großer Bedeutung ist. Ebenfalls deutlich wird, dass die Aktienanlage immer ein Risiko birgt, auch wenn das in den letzten Jahren bei vielen Anlegern aus dem Fokus geraten ist.

Der jetzt laufende Abverkauf ist kein Zufall, sondern gehört zum Marktmechanismus. Kluge Anleger versuchen einen Trend, so lange wie möglich mitzunehmen. Wenn es dann nicht mehr weitergeht, ist es an der Zeit, den Aktienmarkt zu verlassen. Solch ein Prozess muss sein, damit diese Gruppe wieder Aktien kaufen kann, wenn die Kurse gesunken sind. Wenn zu viele Investoren gleichzeitig die Reißleine ziehen, dann fallen Aktien besonders stark.

Die aktuellen Kursverluste alleine dem Handelsstreit anzudichten ist falsch. Besser ist es sich den Börsenzyklus ins Gedächtnis zu rufen. Auf Phasen steigender Kurse folgen Phasen sinkender Notierungen. In diese zweite Phase sind die Börsen jetzt eingetreten. Wir befinden uns am Anfang solch einer Abwärtsbewegung. Die Märkte sollten deutlich tiefer fallen, weil sie zuvor übermäßig stark gestiegen, als viele Teilnehmer sich das vorstellen können. Seien Sie daher vorsichtig. Wir informieren unsere Leser über neue Kursziele der großen Indizes. Nutzen Sie unsern Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

 

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