Die Commerzbank-Aktie strahlt heute im Rampenlicht, nachdem den Anlegern gutes Geld versprochen wurde. So ein Geschenk lässt sich ein Aktienkäufer nicht entgehen und kauft sich naheliegender weise schnell Wertpapiere des Unternehmens. Die neue Nachfrage lässt die Aktie heute zweistellig ansteigen und die Top-Liste der DAX-Gewinner anführen. Jetzt ist nicht alles Gold, was glänzt und auch die vielen Versprechungen an die Anleger sind bisher nur Absichtserklärungen.
Will man den Aktionären ein Geburtstagsgeschenk machen, dann freuen sie sich besonders über eine hohe Ausschüttungsquote. Mehr Geld aus dem Unternehmen wird an die Anleger verteilt. Das kann ein Stück vom Gewinn sein (Dividende) oder ein Aktienrückkaufprogramm, was zur Verknappung der umlaufenden Aktienmenge führt und finanziell den Aktionären zugute kommt. Doch das Vorhaben klingt zu gut, um wahr zu sein bzw. es wird schwieriger als es sich zunächst anhört. Mehr Geld einnehmen, die Eigenkapitalrendite steigern und die Ausschüttungsquote erhöhen ist das Beste aus allen Welten, jetzt muss nur noch die Realität mitspielen. Schwierig!
Commerzbank, Tageschart, Stand 10,91 Euro
In erster Reaktion springt der Aktienkurs auf solch eine positive Meldung verständlicherweise an. Schnell wollen viele Anleger ein Stück vom Kuchen (mehr erfahren) , der hier bereitwillig verteilt wird. Die Nachfrage nach der Aktie steigt und das führt bei gleichbleibendem Angebot folglich zu einem Preisanstieg.
Nachdem neuen Aktienkäufer gehandelt haben, kehrt dann etwas Ruhe ein und die Frage steht im Raum, ob es klug ist, dass eingenommene Geld mit beiden Händen den Aktionären zu geben. Die Commerzbank hätte ja viele Möglichkeiten das Geld intern zu verwenden, z.B. für die Verbesserung der IT, die Schulung der Mitarbeiter, die Ausstattung der Filialen oder der Entwicklung neuer Produkte. So aber wird das Geld weg sein.
Was sich im Moment der Bekanntmachung, aus Sicht der Aktionäre, toll anhört, ist in zweiter Betrachtung keine gute Idee. Im obigen Chartbild zeigt sich die große Tageskerze, die nun an die fallende Trendlinie bei 11,15 Euro heranrückt. Es gilt genau zu beobachten, ob hier ein Ausbruch gelingen kann. Im Erfolgsfall würde sich Anstiegspotenzial bis 13,16 Euro eröffnen.
Anders hingegen, wenn sich die heutige Euphorie schnell in Luft auflöst. Kommt die Commerzbank-Aktie bei 11,15 Euro nicht weiter und fällt daraufhin zurück, dann ist mit einer starken Verkaufswelle zu rechnen, die auch die steigende blaue Trendlinie durchbrechen sollte. Das Chartbild macht keinen überzeugenden Eindruck.
Es würde nicht verwundern, wenn die Marktteilnehmer in Kürze realisieren, dass das Erhöhen der Ausschüttungsquote keine gute Idee ist. Besonders wenn man sich in Konkurrenz zu anderen Bankunternehmen besser positionieren muss.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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