Der Aktienmarkt schwankt stark. Der Schwarze Montag steckt den Anlegern noch in den Knien. Niemand traut sich so recht, sich wieder in Aktien zu wagen. Einzig die Spekulanten kaufen, die eine technische Erholung sehen wollen. Sah es am Morgen noch gut für den DAX aus, so ist das ganze Tagesplus jetzt wieder abverkauft worden. Geht der Abverkauf weiter oder kommt es jetzt zu einer Stabilisierung?
Als sich im Tagesverlauf der DAX über dem Preisbereich bei 10.800 Punkten zu stabilisieren schien, da keimte Hoffnung auf. Viele Markteilnehmer blickten auf Übersee, wo US-Präsident Trump am Nachmittag Erleichterungen für die Wirtschaft vorstellen wollte. Aus dieser vollmundigen Versprechung wurde nichts, denn die Demokraten winkten ab. Erst einmal wird es nichts mit eiligen Steuersenkungen. Damit schwanden auch die Hoffnungen der Anleger, die eh schon dünn waren. Jetzt geht der Abverkauf wieder los.
DAX, Tageschart, Stand 10.475 Punkte
Anleger machen an der Börse Fehler. Häufig lassen sie sich von einem Preis einer Aktie oder einem Indexstand leiten. Manchmal hört man dann so Aussagen wie: „tiefer geht es nicht mehr“. An der Börse jedoch ist das Unnormale normal. Es gib kein Gesetz, dass eine Aktie, die 50 % gefallen ist, nicht noch weiter fällt. Umgekehrt kann eine Aktie, die 200 % zugelegt hat, durchaus noch weitere 200 % hinzugewinnen.
Der zweite Fehler ist, dass in einem Bärenmarkt steigende Kurse vorschnell als nachhaltig interpretiert werden. Das ist der berühmte Moment, an dem sich Anleger über ihre Wertpapierkäufe freuen, die sie im Crash gekauft haben. Sie vermuten günstig eingekauft zu haben und dass die Märkte in alter Manier wieder steil raufgehen würden. Doch der Trend hat gedreht. Während früher, in einem Bullenmarkt, sinkende Kurse Kaufkurse waren, so ist das jetzt anders. Steigende Notierungen sind auch Verkaufsgelegenheiten.
Der DAX hat im Tageschart nun einen wichtigen Bereich erreicht. Sowohl an der Kurszone bei 10.400 Punkten als auch bei dem Niveau von 10.280 Punkten sind Unterstützungslinien vorhanden. In Anbetracht der überverkauften Lage könnten sich hier neue Käufer positionieren, die einen Zwischenanstieg initiieren könnten. Das muss alles im Konjunktiv geschrieben werden, denn die Lage ist brenzlig. Schafft der DAX keine Stabilisierung bei 10.280 Punkten, dann fällt er schon bald auf 9.400 Punkte.
Nur eine Verteidigung dieser Schlüssellinien kann eine Gegenbewegung einleiten. An der Börse sind Käufer und Verkäufer nie weg, sie warten nur auf ihre Chance und daher hat mal der eine, manchmal der andere die überhand. Im Tageschart wurden die beiden wichtigen Marken genannt. Im Wochenchart ist der Preisbereich bei 10.550 Punkten von größerer Bedeutung, um eine Gegenbewegung zu starten.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P. S. Wie platz eine Aktienblase? Erst kommt die Gier, dann der Crash (mehr erfahren)