Am Aktienmarkt kommen die Kurse heftig unter die Räder, nachdem die US-Notenbank FED ihre zukünftige Geldpolitik erläutert hat. Der DAX muss deutlich nachgeben. Zwar hat die FED die Leitzinsen gesenkt, dass war erwartet worden, doch die Begleitkommentare schmeckten den Anlegern nicht. Damit festigt sich das Grundmuster, dass das Börsenjahr rum ist und auch keine Rallye mehr zu erwarten ist.
Mit Spannung wurde die, am gestrigen Abend verkündete, Leitzinssenkung der US-Notenbank erwartet. Zwar ging es nicht um die Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte selbst, die war von Markt erwartet worden und bereits eingepreist, sondern um den Ausblick. Wie würden die Währungshüter im nächsten Jahr agieren. Und da kam es knüppeldick.
Die FED wollte ursprünglich im Jahr 2025 viermal die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte senken. Damit hatten die Anleger gerechnet und sich entsprechend positioniert. Jetzt kam die Überraschung. Die FED sagt, zwei Zinssenkungen um 0,25 Prozentpunkte sind genug. Anleger wurden auf dem falschen Fuß erwischt. Die FED passte auch ihre Inflationserwartungen an, da die Teuerungsrate in den USA wieder zulegt. Um die Inflation zu bekämpfen ist ein höheres Zinsniveau sinnvoll (mehr erfahren).
DAX, Tageschart, Stand 20.027 Punkte
Der Aktienmarkt war (und ist) weiterhin deutlich überkauft. Wie in der Wochenendanalyse „DAX-Ausblick: Das Börsenjahr ist rum“ analysiert wurde, sollte es in der Reaktion auf die FED-Sitzung zu deutlichen Gewinnmitnahmen kommen. Die Marktteilnehmer verbargen ihre Enttäuschung nicht und schickten den DAX kurzzeitig sogar unter die runde Marke von 20.000 Punkten.
In der heutigen Handelseröffnung geht es erst einmal darum den Schaden etwas einzugrenzen. Auf die vielen Verluste folgen erst einmal Käufer, die sich günstige Kurse als Kaufgelegenheit ausmalen und entsprechend handeln. Diese erste Reaktion steht unter keinem guten Stern.
Das der Aktienmarkt jetzt unter die Räder kommt ist keinesfalls überraschend. In dem Artikel „DAX-Ausblick: Jahresendrallye am Ziel“ wurde bereits das Ende der Rallyebewegung analysiert. Es war daher nur eine Frage der Zeit, wann Gewinnmitnahmen einsetzen würden.
Es tut dem Aktienmarkt gut, wenn es endlich zu nachgebenden Kursen kommt. Eine Korrektur ist gesund und bringt die Preise auf ein faires Niveau. So wie es die letzten Wochen lief, geringe Marktbreite und ständig neue Hochs bei den Indizes, war nicht mehr zu rechtfertigen.
Mit dem Nackenschlag der FED kommen die Anleger nun zu sich. Manche bemerken, dass an der Börse auch Kursverluste möglich sind. Nachgebende Kurse beim DAX haben weiterhin ein Kursziel bei 19.700 Punkten. Jegliches Aufbäumen sollte in diesem Marktumfeld wieder abverkauft werden und der Index sich bald unter 20.000 Punkte festsetzen.
Anleger haben sich ständig niedrigere Zinsen und steigende Kurse gewünscht. Diese Erwartung hat sich als falsch herausgestellt, sodass nun Handlungsbedarf besteht, bei dem sich die Marktteilnehmer ihre Erwartungen neu ordnen müssen. So wie man es sich gewünscht hat, wird es nicht werden. Das Börsenjahr 2025 wird deutlich schwieriger als dieses werden.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
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