Der Aktienmarkt steht schwer unter Druck. Von der falschen Euphorie zu Jahresbeginn ist nichts mehr übrig geblieben. Wer kann, der verlässt den Markt, weil sich die Aussichten weiter eintrüben. Ob nun Zinswende, möglicher Krieg in der Ukraine, Kampf gegen die Schulden, Corona oder Inflation. Die Anleger haben die Wahl, sich den Verkaufsgrund für den Wertpapierverkauf auszusuchen. Entscheidend ist nicht zu zögern, denn andere Verkäufer warten auch nicht.
An der Börse geht es allein um den Profit. Alles andere ist Rauschen im Wald. Solange die Zentralbanken willig waren, Unternehmen und Wirtschaft, Staat und Verbraucher mit günstigen Zinsen und viel Liquidität zu versorgen, solange war die Welt am Aktienmarkt in Ordnung. Diese Situation verändert sich gerade, da die Zentralbanken wegen einer galoppierenden Inflation jetzt unter Druck kommen, und dadurch ihre verschwenderische Geldpolitik (mehr erfahren) nicht mehr fortführen können. Sie müssen auf die Bremse treten. Die Reaktion an den Märken ist eindeutig. Aktien werden verkauft und die Kurse rutschen ab.
DAX, Stundenchart, Stand 15.579 Punkte
Der DAX entfernt sich immer weiter von der runden Kursmarke bei 16.000 Punkten. Noch ist keine Panik im Markt. Noch hofft eine Mehrheit der Marktteilnehmer, dass alles nicht so schlimm kommen wird. Nach vielen Jahren der Börsenrallye ist das Anlegerhirn trainiert, nicht zu verkaufen, denn irgendwann steigen ja die Kurse wieder (so die Hoffnung). Doch es gibt einen wichtigen Unterschied, wie der vorherige Absatz erklärt. Ohne frisches Zentralbankgeld läuft an der Börse nichts.
Auch die übertriebene Erwartungshaltung der Marktteilnehmer rächt sich jetzt. Man wollte immer mehr von den Unternehmen: noch mehr Verkäufe, mehr Umsatz und mehr Gewinn. Also wurden Aktien erworben, ohne auf das Bewertungsniveau zu achten. Jetzt liefern die Unternehmen zwar noch gute Zahlen, doch das reicht nicht an das heran, was sich die Aktionäre erhofft haben. Enttäuschung zeigt sich auch von dieser Seite.
Der DAX ist nach seiner gestrigen Korrekturbewegung sofort nach Süden abgedreht. Solch eine Reaktion mahnt zusätzlich zur Vorsicht. Anleger handeln eilig. Von Optimismus an den Börsen ist nichts mehr übrig. Gewinne mitnehmen, lautet das Motto, bevor die Kurse weiter sinken. Unterhalb der Kursmarke von 15.724 Punkten verbleibt der DAX im Gefahrenmodus. Die Zwischenmarke bei 15.600 Punkten ist soeben erreicht worden, wie in der Analyse „DAX: Der Kursrutsch läuft“ vorgestellt wurde. Schon in Kürze sollte auch das nächste Kursziel bei 15.450 Punkten erreicht werden.
Im Moment haben die Anleger die Wahl, aufgrund welcher Meldung sie ihre Aktien verkaufen wollen. Es mangelt nicht an der Auswahl. Besonders Privatanleger sind jetzt in Not, da sie sich von der Wucht des Abverkaufs haben überraschen lassen. In der Regel sind sie mit fallenden Notierungen überfordert und blicken gebannt auf den Kursverfall, anstatt zu handeln.
Wir werden am Wochenende wieder den DAX unter die Lupe nehmen und einen Ausblick für die kommende Woche veröffentlichen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S. Short-Tradingsignale auf den DAX (hier ansehen)