Signale

An der Börse ist der überbordende Optimismus verblasst. Der DAX tritt auf der Stelle. Am gestrigen Tag kam der EZB-Rat zusammen und beriet über die zukünftige Geldpolitik. Ebenfalls gestern meldete das US-Statistikamt, dass die Inflation im Mai deutlich stärker zugelegt hat, als angenommen wurde. Obwohl die Inflationsdaten extrem beunruhigend sind, stiegen die Indizes sofort und steil an. Doch diese Reaktion sollte sich als falsch herausstellen, denn nun geraten die Währungshüter in Zugzwang.

Seit Monaten ist das Thema Inflation dominierend an den Börsen. Die Ausgangslage, aus Sicht der Investoren, war bisher wie folgt: ist die Inflationsrate niedrig, dann wird die US-Notenbank nicht handeln und weiter die Zinsen niedrig belassen. Das führt dann zu einer Fortsetzung der Liquiditätsflut. Gestern wurde in den USA eine hohe Teuerungsrate von 5%  für den Monat Mai gemeldet. Das ist mehr, als von Fachleuten erwartet wurde. Es ist eine schlechte Nachricht für die Börsen und dennoch führte sie zunächst zu heftigen Wertpapierkäufen. Solch ein Kursanstieg steht unter keinem guten Stern.

DAX, Tageschart, Stand 15.557 Punkte

In Europa sind die Kennzahlen für die Inflation noch nicht so stark, wie in den USA. Dennoch ist auch hier die Geldflut unerhört hoch, was zu der Schlussfolgerung führt, dass auch bei uns die Inflation zu einem Problem werden wird. Und was macht die EZB? Sie sagt umgangssprachlich formuliert, die Inflation sei vorübergehend. Sie wird kommen und gehen und nicht so schlimm ausfallen. Solch eine sorglose Herangehensweise an dieses wichtige Thema ist riskant. Die EZB spielt mit dem Feuer.

Der DAX kommt nach seinem Allzeithoch zu Wochenbeginn nicht mehr voran. Die Kraft ist aus den Gliedern der Anleger gewichen und eine kleine Korrekturbewegung hat eingesetzt. Wie der Blick auf das obige Chartbild zeigt, kommt es jetzt besonders auf die grüne Linie an. Die Kursmarke bei 15.502 Punkten ist eine Unterstützungslinie, die seit einigen Tagen hält. Dennoch fällt es den Anlegern schwer, den deutschen Leitindex wieder nach Norden zu drücken und das mahnt zu Vorsicht.

Sollte die wichtige Unterstützungslinie bei 15.502 Punkten aufgegeben werden, dann sollten sich Anstiegschancen sofort verflüchtigen. In diesem Fall werden sich vermehrt Anleger zu Gewinnmitnahmen entschließen. Die Chancen auf der Oberseite sind nicht so gut, wie sich das die Marktteilnehmer wünschen. Immer mehr Privatanleger drängen gerade an die Börse und wollen auch an dem Boom partizipieren. In der Regel ist das Timing dieser Gruppe schlecht, weil sie zum Ende einer Rallye auftaucht.

Short Signal ID 2990

Auch wenn die Börsenteilnehmer die Risiken durch die aufkommende Inflation noch nicht realisiert haben, die Zukunft wird für alle teurer. Das ist zum einen durch die Hersteller bedingt, die für ihre Waren im Einkauf mehr bezahlen müssen und zum anderen haben die Zentralbanken zu viel Geld in den Markt gepumpt, viel mehr als richtig gewesen ist. In der Folge wird das Geld weniger wert, weshalb man mehr davon für dasselbe Produkt aufbringen muss. Die Preise steigen. Zentralbanken können, auch wenn sie es wollten, nicht zusehen, wie die Inflationsrate immer schneller steigt. Sie werden handeln und die Zinsen anheben sowie Anleihekäufe verringern müssen. Ihre Aufgabe, was viele Marktteilnehmer schon vergessen haben, ist das Erreichen von Geldwertstabilität. Wenn die Leitzinsen angehoben werden und Kapital aus dem Markt gezogen wird, dann ist das Gift für die Börsen.

Wir verfolgen die weitere Entwicklung und melden uns mit neuen DAX-Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S. Zinsen, Aktien, Geld und Wirtschaft verständlich erklärt (mehr erfahren)

 

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