Die Anleger sind aus ihrer Traumwelt gerissen. Plötzlich realisieren sie, dass der Aktienmarkt deutlich fallen kann und die Notenbanken nicht immer stützend eingreifen. Plötzlich wird erkannt, dass Unternehmen an der Börse doch eine wichtige Bedeutung haben und dass sich steigende Aktienkurse eben nicht nur durch billiges Geld rechtfertigen lassen. Der überraschte Anleger ist schonungslos mit der Realität konfrontiert.
Der Aktienmarkt lässt derzeit viele Schlussfolgerungen zu. Fragt man die Marktteilnehmer nach ihrer Meinung, dann lautet die Antwort, dass alles möglich ist. Von einem neuen Angriff auf alte Hochs ist die Rede oder auch von einem dauerhaften Abschwung. Offensichtlich haben die Anleger die Orientierung verloren.
Was früher unmöglich war, nämlich sinkende Kurse, ist plötzlich wahr geworden und das macht den Anlegern Angst. Hat man sich auf das Börsenparkett verirrt und weiß nun keinen Rat? Hätte man vielleicht auf diesem Niveau die Finger von Aktien lassen sollen? Es gibt so viel mehr Fragen, die die Anleger beschäftigen, denn eigentlich wollte man vom Einstieg in den Aktienmarkt profitieren. Stattdessen hagelt es Minuszeichen.
Während vor nicht allzu langer Zeit jeder neue Handelstag mit Freude erwartet wurde, ist man heute froh, dass es keine neuen Hiobsbotschaften gibt und die Kurse nicht wieder nachgeben. Ein Stabilisierungsversuch ist dieser Tage schon das Höchste der Gefühle. Von neuen Hochs spricht niemand mehr.
Was macht nun der Anleger, der sich nicht auf die Zentralbanken verlassen kann? Er fühlt sich verlassen. Er weiß nicht mehr, wer ihm helfen soll und irrt durch die Nachrichtenflut in den Medien, immer auf der Suche nach einer positiven Nachricht, welche die schlechte Stimmung einfach fortwischen könnte.
Das Warten auf das erlösende Ereignis ist mitunter ganz schön anstrengend. Zuviele Dinge gehen dem Anleger durch den Kopf. Die wichtigsten zwei sind, ob er einen Fehler gemacht hat, indem er zu später Zeit in den Aktienmarkt investiert hat. Und das zweite ist, wann er verkaufen soll und ob es dafür nicht zu spät ist.
Sieht der Anleger der Realität ins Auge, dann kann ihm ganz mulmig zumute werden. Wo man hinblickt, findet man kriegerische Handlungen auf der Welt, Sanktionen dominieren die Schlagzeilen und in China schwächelt die Konjunktur.
Auch wenn es gelegentlich Ausreißer in die eine oder in die andere Richtung gibt, der Aktienmarkt basiert langfristig auf der Entwicklung der Unternehmen, auf die die Aktien ausgestellt sind. Wenn die Wirtschaft es nicht hergibt, dann kann die Phantasie der Anleger nicht angeregt werden und somit bleibt die Nachfrage nach Aktien aus.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team