Die Verkäufer haben wieder das Zepter an der Börse übergenommen. Der DAX gibt stark nach, nachdem die US-Indizes den ganzen gestrigen Handel nachgegeben haben. Immer klarer wird nun, dass eine Rezession in den USA (sicher) und in der Welt (wahrscheinlich) nicht mehr abzuwenden ist. Dies ist für den informierten Börsenbeobachter nicht neu, doch nun tritt diese Gefahr ins Scheinwerferlicht. Anleger reagieren nun schnell, sie verkaufen ihre Aktien und ziehen damit die Notbremse.
Am gestrigen Handelstag waren es bekannte Namen, die die Märkte zittern ließen. So zum Beispiel die US-Finanzministerin Janette Yellen, die eine Stagflation für die USA nicht mehr ausschloss. Das ist dieses gefährliche Gemisch aus hohen Preisen bei gleichzeitiger schwacher Wirtschaftsentwicklung. Und als wäre diese Nachricht für die Marktteilnehmer nicht schlecht genug goss auch US-Notenbankchef Jerome Powell noch Öl ins Feuer. Er gab dem Kampf gegen die Inflation die höchste Priorität. Dafür müsste man auch höhere Arbeitslosenraten in Kauf nehmen. Ein Kampf gegen die Inflation funktioniert nur mit hohen Leitzinsen, was wiederum den Anlegern nicht schmeckt. Also drückten Investoren vermehrt auf den Verkaufsknopf und ließen die Indizes auf das Tagestief sinken.
DAX, Tageschart, Stand 13.761 Punkte
An der Börse hat der Marktteilnehmer immer die Wahl, ob er Aktien kaufen oder verkaufen möchte. Es zwingt den Anleger ja niemand, Wertpapiere zu kaufen oder in einer schwachen Aktie steckenzubleiben. Ebenfalls steht es den Börsianern frei, in einem sich verschlechternden Umfeld (Inflation, Rezession) die Finger von den Aktien zu lassen. Von dieser Option machen nun mehr Anleger Gebrauch. Offensichtlich erholen sich die Aktienkurse nicht mehr so, wie sie es in der Vergangenheit getan haben.
Es kann nicht oft genug wiederholt werden. Die erklommenen Höhen für Aktienkurse waren nicht realistisch. Sie sind allein aufgrund der vielen Liquidität, die durch die Zentralbanken erschaffen wurde, nach oben gespült worden. Es wäre ein schwerwiegender Fehler, sich an alten Höchstkursen zu orientieren. Da jetzt durch die Inflation den Zentralbanken die Hände gebunden sind, und sie die Zinswende einläuten müssen (Inflationsbekämpfung), wird die Liquidität verknappt und damit sind die Aussichten für den Aktienmarkt klar. Die Kurse werden fallen.
Mit dem Rückfall unter die Kursmarke bei 13.950 Punkten haben sich die zwischenzeitlichen Anstiegschancen im DAX im Rahmen einer Korrekturbewegung in Luft aufgelöst. Der Index kam nicht weit, was auf eine eklatante Schwäche im Markt hinweist. Solange der deutsche Leitindex jetzt unterhalb von 13.864 Punkten verbleibt, zeigen die Trendpfeile nach Süden (mehr erfahren). Das Kursziel dieser Bewegung liegt zunächst bei 13.350 Punkten.
Immer klarer zeigen sich die Gewitterwolken über den Börsen. Die Konjunktur steuert auf eine Rezession zu und da ist für ein Aktieninvestment nichts zu holen. Unternehmen bekommen es mit Gegenwind zu tun und die Konsumenten werden weniger Geld zum Ausgeben haben, was die Nachfrage nach Waren bremsen wird. Die Gewinne der Unternehmen werden in der Folge dahinschmelzen. Wer diesen Zusammenhang als schlüssig interpretiert, der wird nicht lange zögern und seine Wertpapiere verkaufen.
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Ihr
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