Die Woche begann an den Börsen mit einem Kursrutsch beim DAX. Die Sorge vor einem Krieg dominierte. Anleger zögerten nicht mit dem Verkauf ihrer Wertpapiere. Mit diplomatischen Mühen konnte die Kriegsgefahr in Europa gebannt werden, was wiederum die Investoren sofort zum Aktienkauf animierte. Sie blicken wieder zuversichtlicher auf den Aktienmarkt, sehen Chancen und hoffen auf Gewinne. Doch nach der ersten Aufwärtsreaktion herrscht nun Stillstand.
Wenn die Verluste so heftig sind, der DAX fällt ja seit Anfang des Jahres, dann reicht ein ganz kleiner Funken Hoffnung, um sofort die Käufer auf den Plan zu rufen. So geschehen am Montag, als in allhöchster Not, der DAX notierte bei 14.850 Punkten, die erlösende Nachricht über die Ticker kam. Die russischen Truppen würden den Rückzug beginnen. Sofort schoss der DAX nach Norden. Hatte sich der Index am Montag noch über die Marke bei 15.000 Punkte retten können, folgte am Dienstag ein fulminanter Trend-Tag. Dieser ist mehrheitlich dem Agieren von Handelscomputern geschuldet, die sich dann mit Kaufaufträgen überbieten. Jedes neue Hoch wird dann als ein weiterer Kaufgrund interpretiert. Meist enden solche Tage am Tageshoch.
DAX, Tageschart, Stand 15.342 Punkte
Doch nun ist der erste Schub vorüber. Es kam heute Vormittag noch zu einem letzten Aufbäumen über die Marke bei 15.500 Punkten, das sofort wieder verkauft wurde. Um das aktuelle Chartbild besser einzuordnen, hier ein Zitat aus der Wochenendanalyse „DAX-Ausblick: Ausverkauf beschleunigt sich“.
Ein Bruch der besagten Marke wird den DAX schnell an die Kursmarke bei 14.850 Punkten führen. An dieser Stelle wird es besonders interessant. Kommt der Index im Rahmen einer Korrekturbewegung wieder zurück an die Linie bei 15.000 Punkten und kann darüber notieren, dann ist das als positiv zu werten und der Index würde nach einem Fehlausbruch nach unten wieder an Kraft hinzugewinnen.
Die Rückeroberung der 15.000-Punkte-Marke ist als wichtiger Erfolg der Käufer zu werten, was ebenfalls zu der großen Tageskerze am gestrigen Tag geführt haben wird. Plötzlich sieht die Börsenwelt nicht mehr trüb aus. Der DAX hat wiederholt die wichtige Unterstützungslinie vereidigen können, was Anlegern an der Seitenlinie Mut macht.
Doch nach der Kriegsangst folgt die Zinsangst. Die Inflation drückt überall in der Welt die Preise nach oben. Sie erzwingt ein Innehalten der Zentralbanken mit ihren Ankaufprogrammen und drängt zusätzlich auf eine Zinswende. Nur höhere Zinsen können diese Inflationsspirale bremsen. Mit Interesse verfolgen die Marktteilnehmer die Veröffentlichung des FED Protokolls heute Abend. Sie erhoffen sich Details über die Stimmungslage bei den US-Währungshütern.
Der DAX keilt sich innerhalb eines Dreiecks fest. Es kommt jetzt auf die Ausbruchsrichtung an. Die beiden gestrichelten Linien (rot und grün) in der Bildmitte zeigen die wichtigen Kursmarken an. Entweder der DAX kann oben ausbrechen (derzeit ca. 15.520 Punkte) oder er fällt nach unten heraus (derzeit ca. 15.230 Punkte).
An der Börse ist zwar etwas Zuversicht zurück gekommen, doch an den Rahmenbedingungen der Börsenlandschaft hat sich nichts verändert. Das größte Problem für die Marktteilnehmer wird das Ausbleiben der Hilfen der Zentralbanken sein. Ohne diese wird es keine neue Börsenrallye geben. Anleger sollten eine Entscheidung im Chartbild abwarten und dann in Trendrichtung agieren.
Wir verfolgen den DAX-Verlauf und veröffentlichen neue Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S: Wer gewinnt an der Börse? (meh erfahren)