Die Anleger haben in der abgelaufenen Woche den DAX unter widrigsten Umständen zum Anstieg bewegen können. Trotz Zunahme der Verdachtsfälle und der zunehmenden Zahl der Toten beim Coronavirus wurden Aktien gekauft. Immer in der Hoffnung, die Sorgen würden bald verfliegen. Doch die Marktteilnehmer haben sich in eine gefährliche Situation hineingekauft. Der Trend hat sich gedreht.
Wenn ein Aktienmarkt am Limit ist, wenn die Kurse schon überbordend weit gestiegen sind, dann sind die Marktteilnehmer immun gegen negative Nachrichten. Besonders die Virusausbreitung in Asien ist von großem Belang, weil sie die Wirtschaft in China bremst. Wenn die Konjunkturlokomotive in China langsamer fährt, dann haben all die anderen Wirtschaften in der Welt ebenfalls die Geschwindigkeit zu drosseln. Dies ist ein einfacher Zusammenhang (erfahren Sie mehr), der jedoch ignoriert wird. Durch die lange Phase des Anstiegs überwiegt der Wunsch der Anleger, noch in den Markt zu kommen. Sie wollen die nachgebenden Kurse für sich nutzen und bei einer neuen Runde des DAX-Anstiegs dabei sein. Soweit die Erwartungshaltung der Käufer.
DAX, Tageschart, Stand 13.513 Punkte
Blickt man auf den Kursverlauf in der letzen Woche, dann erkennt der Anleger, dass der DAX genauso schnell wieder angestiegen ist, wie er zuvor gefallen war. Der Index fiel nach dem Markieren eines neuen Allzeithochs bei 13.640 Punkten bis auf 12.973 Punkte und notiert jetzt wieder an der Marke bei 13.600 Punkten.
Nimmt man an, dass der erste Kursrückgang infolge des Ausbruchs des Coronavirus einer Verkaufswelle Eins zuzuordnen ist, dann ist die aktuelle Aufwärtsreaktion einer zweiten Welle zuzuordnen. Diese ist gekennzeichnet von dem immensen Willen der Marktteilnehmer, die Kursdelle (Rutsch unter 13.000 Punkte) ungeschehen zu machen. Diese Gruppe der Käufer ist überzeugt, dass die Vergangenheit fortgeschrieben werden kann und die Aktienkurse weiter ansteigen werden.
Entscheidend ist der Preisbereich bei 13.600 / 13.640 Punkten, weil es sich hier um einen Kreuzwiderstand im Wochenchart handelt. Signale im Wochenchart sind ausdrucksstark und finden Beachtung unter den Marktteilnehmern. Demnach ist ein Überspringen dieser Zone zum aktuellen Zeitpunkt unwahrscheinlich. Der DAX muss unbedingt zu Luft kommen. Eine Korrektur in den Preisbereich bei 12.500 / 12.700 Punkten ist daher wahrscheinlich.
Die aktuelle Kraft im Markt speist sich allein von der optimistischen Erwartungshaltung der Anleger. Sie ist nicht fundiert. Die Risiken aus der Virusausbreitung und der starke Widerstandsbereich aus dem Wochenchart wurden in der abgelaufenen Woche komplett ignoriert. Doch in der neuen Woche sollten sich die Verkäufer durchsetzen können. Der DAX zeigt sich ausgelaugt im Bereich des genannten Kreuzwiderstands.
Die Tageskerze vom Donnerstag kann als Abprall gewertet werden. Es handelt sich dabei um einen Doji, eine Kerze ohne Körper und mit Docht und Lunte. Diese Kerze signalisiert Unsicherheit unter den Marktteilnehmern. Die Folgekerze (am Freitag) zeigt dann auch nachgebende Kurse und unterstreicht die Bedeutung des Doji. Da sich auch die Kerzenkörper der Donnerstags- und der Freitagskerze nicht überschneiden, handelt es zusätzlich in dem Widerstandsbereich um eine Inselumkehr Formation. Sie signalisiert eine Trendwende.
Ohne dass der DAX auf der Oberseite über den Preisbereich bei 13.600 Punkten kommt, sollte die neue Woche mit nachgebenden Kursen einhergehen. Diese können teilweise auch recht steil und hitzig verlaufen, da nun eine größere Anzahl der Anleger erkennen sollte, dass sich ihre Hoffnungen nicht erfüllen werden. Die Nachrichten sollten vermehrt die negativen Aspekte des aktuellen Marktumfelds herausstellen. Die Verkäufe sollten zunehmen. Im ersten Anlauf sollte der Preisbereich bei 13.350 Punkten angesteuert werden. Dort verläuft eine steigende Trendlinie (blau). Wahrscheinlich ist ein Unterschreiten dieses Kursbereiches und das Erreichen der Folgeziele bei 13.130 Punkte und später auch 13.000 Punkte. Je nach Verkaufsdruck ist auch der Preisbereich bei 12.850 Punkten erreichbar.
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Ihr
start-trading Team
P.S. Die Finanzkrise war nie überwunden, weil Geld nicht die Lösung ist (mehr erfahren)