Der DAX kann den Preisbereich bei 19.000 Punkten bisher verteidigen. Doch wie lange noch? Langsam, aber stetig werden die Argumente für weiter steigende Aktienkurse weniger. Schon bald bleibt nur die Hoffnung am Aktienmarkt übrig und das wird nicht genug sein. Erst am letzten Donnerstag wurde Zinssenkungshoffnungen ein Strich durch die Rechnung gemacht. Anleger haben diese Entwicklung zwar gehört, reagiert haben sie aber noch nicht. Sie hoffen noch, dass möglicherweise das Schlimmste an ihnen vorbeigehen wird.
Über das ganze Jahr hinweg waren Zinssenkungsfantasien ein wesentlicher Treiber an der Börse. Die US-Notenbank FED sollte die Leitzinsen senken und die Anleger mit billigem Geld erfreuen. Mit etwas Verzögerung wurde dieser Plan auch umgesetzt doch nun drehen sich die Vorzeichen. US-Notenbank Chef Powell sagte, die FED habe es nicht mehr eilig mit weiteren Zinsschritten. Diese Entwicklung ist Gift für die Aktienmärkte, da ein wesentlicher Liquiditätstreiber ausfällt, doch in den Kursen zeigte sich zunächst keine Enttäuschung.
Mit der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten geht ein Aufatmen durch die Börsen. Am Aktienmarkt wird gehofft, dass seine Politik die USA vor einer Rezession bewahren wird. Steigende Kurse an der Wallstreet haben einen positiven Effekt auf die ausländischen Börsen, obwohl die ausländischen Wirtschaften weniger optimistisch sein müssten. Noch wollen die Anleger nicht mit der Realität konfrontiert werden.
DAX, Tageschart, Stand 19.210 Punkte
Auch im Chartbild des DAX zeigt sich dieses Befinden der Marktteilnehmer. Zur Wochenmitte fiel der Index impulsiv unter die Marke bei 19.000 Punkten und erreichte den Preisbereich bei 18.838 Punkten. Sofort setzten an dieser Stelle Käufe ein. Wie in einem Schreckmoment reagierten die Anleger auf den Kurseinbruch hektisch mit Wertpapierkäufen. Doch dieser Reflex (steigende Kurse) ist nicht dem Potential des Aktienmarktes geschuldet, sondern dem Hoffnungsmodus, dass irgendwie die alte Rallye wieder losgehen möge. Wer nicht anders kann, der blickt bereits auf die Jahresendrallye, die noch einen versöhnlichen Jahresabschluss mit sich bringen soll.
Ab jetzt gibt es zwei Interpretationsmöglichkeiten an der Börse, die sich beide an derselben Stelle entscheiden. So ist eine positive Betrachtung des Aktienmarktes inklusive der erhofften Jahresendrallye möglich, solange der DAX oberhalb der blauen Linie bei 19.000 Punkten verbleibt. Hierfür reicht die Beobachtung dieser einen Schlüsselmarke aus.
Anders hingegen, wenn das obige Chartbild etwas ausführlicher betrachtet wird. Eine Trendumkehr im Bereich des grauen Halbkreises ist bereits sichtbar. In Kürze wird auch die Umkehrformation Schulter-Kopf-Schulter im Markt zu hören sein, sodass sich Käufer zurückhalten werden. In dieser Betrachtungsweise würde ein Absinken des DAX unter 19.000 Punkte zu deutlichen Verkäufen führen und den DAX zu neuen Verlaufstiefs sinken lassen.
Es ist den Anlegern nicht zu verübeln, wenn sie sich an ihre Aktien gewöhnt haben. Manche haben sich auch an die steigenden Kurse der letzten Jahre gewöhnt. Was auch immer geschieht, der Aktienmarkt steigt gewöhnlich, so die überwiegende Meinung. Die Wirtschaft wird durch die Politik geschützt und die Investoren durch die Zentralbanken. So ist ein unsichtbares Netz am Aktienmarkt vorhanden, das die Zuversicht der Anleger dauerhaft hoch gehalten hat.
Doch mit der Wahl des neuen US-Präsidenten Trump könnte dieses Verhaltensmuster auseinanderbrechen. Enttäuschungspotential für die Anleger am Aktienmarkt besteht. Nicht umsonst ist die Freude der Anleger am Kryptomarkt so groß, seitdem Trump gewählt wurde. Viele Amerikaner wünschen sich ein Aufbrechen der bisherigen Strukturen am traditionellen Finanzmarkt.
Im Allgemeinen mag der Aktienmarkt keine Unsicherheit. Wenn also die Anleger die dunklen Wolken am Börsenhimmel erkennen, dann ist es wohl an der Zeit, nicht mehr nur zu hoffen sondern zu handeln.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
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