Die Börse crasht. Viele Menschen haben Hoffnungen in den Aktienmarkt gelegt. Haben Erspartes investiert und die Daumen gedrückt. Und wie das so an der Börse ist, wenn jeder glaubt, das Risiko der Aktienanlage auf sich zu nehmen zu können, dann geht dieser Ausflug meist schief. Nun bahnt sich der nächste Fehler an. Marktteilnehmer versuchen sich den Börsencrash schönzureden. Sie nehmen an, dass die Kurse genauso stark zurückkommen werden, wie im Jahre 2020.
Der DAX rutscht, man muss schon schießt sagen, abwärts. Allein schon diese enorme Kraft der Verkaufswelle ist Warnsignal genug, dass es diesmal kein Zurück zu einer vorher gekannten Normalität geben kann. Noch haben auch die Unternehmen den Knall nicht gehört. Sie sonnen sich in guten Ergebnissen vergangener Quartale und verteilen Gewinnbeteiligungen an die Aktionäre (Dividende), obwohl es klüger wäre, das Geld beisammen zuhalten.
DAX, Tageschart, Stand 13.094 Punkte
Klar ist, dass nach dem Krieg in der Ukraine nichts mehr so sein wird, wie zuvor. Nun also anzunehmen, der Aktienmarkt würde ähnlich schnell wie nach dem Corona-Einbruch 2020 zurück zu alter Stärke zurückfinden, ist ein Fehler. Damals war die Welt eine andere. Die Einschränkungen betrafen zunächst mehrheitlich die Bürger. Wer nicht selbst einkaufen gehen konnte, der kaufte online und fand damit Alternativen. Es war eine Frage der Zeit, wann Lockerungen kommen würden, weshalb die Zurückhaltung als vorübergehend betrachtet werden konnte. Mit all den Erlebnissen der letzten Wochen weiß man, diesmal geht es um eine Neuordnung in Europa und in der Welt. Wem kann man noch vertrauen, mit wem will man in der Zukunft Geschäfte machen, sind nur einige Fragen, auf die eine Antwort derzeit kaum möglich ist. Es wäre ein Fehler, unter diesen Voraussetzungen auf eine baldige Rallye zu hoffen.
Anleger hoffen dennoch. Sie ziehen Parallelen zu dem Coronaausbruch Anfang 2020, als der Aktienmarkt zunächst stark nachgab und danach ebenso stark anstieg. Damals halfen die Zentralbanken und niemand stoppte sie. Sie erwarben immer mehr Anleihen und andere Wertpapiere und fluteten die Märkte mit frisch gedrucktem Geld. Immer mit dem Ziel, Staatskassen liquide zu halten und Unternehmen nicht bankrott gehen zu lassen. Doch diesmal ist nicht mit einer Hilfe der sogenannten Währungshüter zu rechnen. Diesmal muss der Markt es allein schaffen und das kann er nicht. Daher ist die Annahme naheliegend, dass diesmal der Weg in die Rezession führt. Dabei ist diese Entwicklung keine Überraschung. Eine wirtschaftliche Talfahrt hätte schon zum Zeitpunkt des Coronaausbruchs eintreten müssen, sie wurde jedoch durch die Intervention der Zentralbanken verhindert bzw. verschoben (mehr erfahren).
In der neuen Woche wird der Kursverlauf des DAX wieder mit den Nachrichten aus der Ukraine einhergehen. Markteilnehmer sollten weiterhin mit hohen Schwankungen rechnen. Es kann jederzeit zu einer Erleichterungsrallye kommen, auf die dann wieder Aktienverkäufe folgen sollten. Wer bisher gezögert hat, der erkennt seinen Fehler und versucht jetzt noch schnell den Weg zum Börsenausgang zu finden. Mit dem Bruch der Kursmarke bei 13.864 Punkten (blaue Linie) wurde neues Abwärtspotenzial eröffnet. Der Index hat nun Platz bis in den Bereich bei 11.488 Punkten zu sinken. In der nächsten Woche ist unterhalb von 13.860 Punkten mit nachgebenden Kursen zu rechnen. Erstes Zwischenziel lautet 12.520 Punkte.
Der Crash an der Börse nimmt immer größere Formen an. Es wäre jetzt ein Fehler, mit einer schnellen Besserung der Lage zu rechnen. Wahrscheinlich ist, dass die Konjunktur sich abkühlt und die Wirtschaft in eine Rezession zurückfällt. Solch eine Phase geht mit schwacher Entwicklung an den Aktienmärkten einher, was wiederum die Lust auf Aktien verringert.
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