An einem Feiertag ist die Aussagekraft der Börsenkurse gering. Viele Anleger bleiben dem Aktienmarkt fern und genießen noch die Ruhe des Wochenendes. Die wenigen, meist Privatanleger, haben dann die Börse für sich. Besonders diese Gruppe erholt sich von dem Schreck der letzten Monate, als die Kurse so heftig nachgegeben haben. Mit jedem Kursplus steigt bei ihnen die Hoffnung auf bessere Zeiten. Dabei ist der DAX noch inmitten einer Bärenmarktrallye, dessen Ziel bereits bekannt ist.
Blickt der Beobachter auf die DAX-Tafel und verfolgt den rasanten Anstieg der Börsenkurse in den letzten Tagen, dann keimt Hoffnung auf ein Ende der Baissephase auf. Noch am 9. Mai 2022 notierte der deutsche Leitindex bei 13.880 Punkten, um dann vier Wochen später die Kursmarke bei 14.700 Punkten anzukratzen. Diese Rallye findet hauptsächlich statt, weil die Anleger ausgehungert nach steigenden Notierungen sind. Diejenigen, die Gewinne erzielt haben, nehmen diese mit. Diejenigen, die auf fallende Kurse gesetzt haben, stellen ihre Positionen glatt (kaufen diese Wertpapiere zurück). Diejenigen, die an der Seitenlinie stehen, lassen sich von den optisch günstigen Kursen anlocken und versuchen einen Trade. Und auch die sogenannten Schnäppchenjäger sind dabei, die Qualitätstitel zu einem günstigen Preis erwerben wollen. Für einen Moment überwiegt der Optimismus am Markt und die Nachfrage nach Aktien steigt, wie in der Analyse „DAX: Die Optimisten an der Börse übernehmen“ vorgestellt wurde.
DAX, Tageschart, Stand 14.653 Punkte
Dass sich der Feiertagshandel meistens in der Hand der Privatanleger abspielt, zeigt sich auch an den Tagesgewinnern im DAX. Die Liste wird von Delivery Hero, Hello Fresh und Zalando angeführt. Dies sind allesamt substanzschwache Werte, die sehr viel verloren haben. Die auf dem Papier gering aussehenden Aktienkurse locken nun Privatanleger an, die schnelle Kursgewinne erzielen wollen.
Zudem keimt am Markt etwas Hoffnung auf, dass die Spitze der Inflationsentwicklung erreicht sein könnte. Nach Monaten des Anstiegs der Inflationsrate beginnt auch die EZB sich nun mit der Zinswende zu beschäftigen. Diese Entwicklung verstärkt den Wunsch der Anleger nach besseren Zeiten an der Börse. Es kommt zu steigenden Notierungen, doch, und hier machen viele Anleger einen Fehler, das Kursplus findet innerhalb eines Bärenmarktes statt. Es kommt also innerhalb einer Abwärtsbewegung zu steigenden Kursen, die jedoch in der Regel nicht von Dauer ist.
Der DAX nähert sich seinem Zielbereich dieser Korrekturbewegung, die sich mit 14.800 / 14.850 Punkten angeben lässt. Spätestens hier, vermutlich kommt dieser Zeitpunkt mit der EZB-Ratssitzung am Donnerstag zusammen, werden die Verkäufer wieder übernehmen. Die EZB befindet sich in einer ausweglosen Lage, in die sie sich selbst durch eigene Fehler begeben hat. Sie kann nur zwischen Not und Elend wählen und beides wird den Märkten nicht gefallen.
Anleger sollten daher die aktuell steigenden Kurse nicht überbewerten. Der Feiertagshandel und die zuversichtliche Stimmung am Markt lassen eine Entspannung an den Börsen erahnen, für die es keinen Grund gibt. Der DAX befindet sich in einer Bärenmarktrallye und daher sollten die Bären auch weiterhin die Marktrichtung vorgeben.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
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