Signale

An der Börse erfüllen sich gerade Anlegerwünsche. Die Inflation ist auf dem Rückzug, die EZB geizt nicht mit Zinssenkungen und sie macht den Investoren bereits Hoffnungen auf mehr. Der DAX heftet sich über 19.500 Punkten fest und visiert bereits die nächste runde Marke an. Die Stimmung könnte nicht besser sein. Doch irgendwann ist jeder Wunsch der Anleger eingepreist, sodass eine überraschende Wende die Börsenrallye beendet. Ein Blick auf den längeren Chartverlauf zeigt das mögliche Szenario.

Der Aktienmarkt lässt sich nicht zurückdrängen. Da können sich die konjunkturellen Daten eintrüben, wie sie wollen. Ob ein schwaches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Europa oder im Besonderen in Deutschland, juckt die Anleger kaum. Dabei sind Bremsspuren in der Wirtschaft fast wöchentlich zu beobachten, die sich in Konjunkturdaten oder auf betriebswirtschaftlicher Ebene bei Prognosekürzungen der Unternehmen zeigen. Diese Entwicklung ist ein Fakt und beruht auf tatsächlichen Zahlen.

Anleger jedoch wollen weiter an das Positive glauben. Sie verlassen sich nicht mehr auf Zahlen, sondern auf das Prinzip Hoffnung. Irgendwie wird es schon werden, so der Gedanke der Aktienkäufer. In der Not kann die EZB mit Geldspritzen helfen, Staaten können mit Konjunkturprogrammen Branchen und Unternehmen stützen und so lässt sich jede Krise schon im Keim ersticken. Solange dieser Glaube der Anleger dominiert, solange finden sich auch Wertpapierkäufer, die Nachfrage nach Aktien erzeugen.

DAX, Wochenchart, Stand 19.657 Punkte

DAX Wochenchart langfristig

Natürlich werden diese Hilfen der Staaten nicht durch ihre Einnahmen bezahlt. Die Kassen sind meist leer. Staaten verschulden sich in der Regel unter dem Deckmantel des Helfens. Wer könnte (Bürger, Unternehmen, Investoren) in diesem Fall etwas gegen die neue Schuldenaufnahme haben. Gerade in der abgelaufenen Woche hat der Internationale Währungsfonds (IWF) dieses Thema hervorgehoben. Die globale Verschuldung geht auf die 100 Billionen USD zu und ganz vorne dabei sind China und die USA.

Es sind gerade diese beiden großen Nationen, die durch ständige Geldspritzen und höhere Verschuldung die Aktienmärkte antreiben. Diese ständige finanzielle Unterstützung ist u.a. ein Grund warum die Realität und die Börsenlandschaft in der Betrachtung unterschiedlich ausfallen. Die Realität interessiert den Anleger nicht, wenn neues Geld auf die Märkte trifft. Mehr Liquidität führt zu mehr Nachfrage und mehr Nachfrage zu höheren Kursen. Ob diese Aktienkurse durch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit gedeckt sind, interessiert im derzeitigen Marktumfeld nicht.

Der DAX konnte zum Wochenschluss von der EZB-Leitzinssenkung profieren. Noch einmal ging es mit den Zinsen im Euroraum um 0,25 Prozentpunkte runter auf jetzt 3,25 %. War dieser Schritt der EZB bereits im Vorfeld erwartet worden, gab es jetzt noch eine neue Dosis Hoffnung für die Anleger. Da die Inflation auf dem Rückgang sei, könne die EZB in ihrer nächsten Sitzung die Zinsen gleich weiter senken, so die begleitenden Nachrichten. Manch ein Marktteilnehmer hofft gar auf einen großen Zinsschritt.

Am Aktienmarkt ist es daher bereits Zeit für Bescherung, obwohl es noch etwas hin ist bis Weihachten. Alle Wünsche der Anleger wurden erfüllt. Die Inflation ist kein Problem mehr. Die Zinsen sind auf dem Rückwärtsgang. Die Staaten sind spendierfreudig. Hier könnte auch ein Moment der Sättigung eintreten.

In der neuen Woche ist der Preisbereich bei 19.580 Punkten ausschlaggebend. Kann der DAX über dieser Kursmarke notieren, so stehen ihm alle höheren Ziele offen. Nichts würde die Anlegerlaune trüben. Vermehrt würde die 20.000 Punkte Marke durch die Nachrichten geistern. Ein steigender Börsenindex würde für mehr Berichterstattung und mehr Interesse sorgen. Neue Nachfrage würde die Kurse steigen lassen.

Short Trading Signal ID 3833

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Der Blick auf das Chartbild zeigt jedoch eine wichtige Widerstandslinie im Bereich bei 19.580 Punkten an. Diese blaue Linie hat ihren Anfang mehrere Jahre zuvor. In einem normalen Börsenumfeld sollte es den Anlegern nicht gelingen einen Ausbruch zu initiieren. Die letzte Wochenkerze ist daher mit Vorsicht zu betrachten. Unterhalb der angesprochenen blauen Linie würde sich der Widerstandseffekt durchsetzen und Gewinnmitnahmen für sinkende Kurse sorgen. Nachgebende Notierungen haben ein Ziel bei 18.800 Punkten. Ohne dass sich der DAX über 19.580 Punkte halten kann, lautet das Kursziel 18.000 Punkte.

Ein Scheitern im Preisbereich bei 19.580 Punkten könnte auch Zweifel an der Stärke der Käufer aufkommen lassen. Sehr lange schon lassen sich die Börsenkurse von negativen Nachrichten und einer konjunkturellen Eintrübung nicht beeindrucken. Jetzt, wo die Stimmung nicht besser sein könnte, könnte die Börsenrallye ein abruptes Ende finden.

Am Horizont zeigen sich bereits die US-Wahlen, die für Unsicherheit sorgen werden. Die Unternehmen klagen über Absatzschwierigkeiten, diese werden Spuren in den Bilanzen hinterlassen. Das Thema Schulden bekommt immer stärkere Aufmerksamkeit. Ohne ausgabefreudige Staaten werden die Börsen dieses Tempo nicht fortführen können. Manch ein professioneller Anleger könnte sich bei diesen Aussichten von Aktienmarkt verabschieden, bevor der herbstliche Wind rauer wird.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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