Am Aktienmarkt ist mit der Wahl von Donald Trump neue Energie entfacht worden. Der Trump-Boost hat zu neuem Mut unter den Anlegern geführt, die sich eine schöne und gewinnbringende Zukunft ausmalen. Zunächst profitiert der US-Aktienmarkt. Im Schlepptau folgt etwas kraftlos auch der DAX, da dieser andere innerpolitische Probleme hat. Trotz der optimistischen Grundhaltung der Anleger wird der Trump-Boost nicht lange halten und dann dominieren wieder die Verkäufer.
Die letzte Woche war mit vielen Entwicklungen vollgepackt, die die Marktteilnehmer verarbeiten mussten. Ganz vorne notiert die US-Wahl, bei der Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten gewählt wurde. Der nächste Paukenschlag kommt aus Deutschland, das kopflos über Neuwahlen nachdenkt, nachdem die glücklose Koalition zerbrochen ist. Fast schon zur Nebensache wurde die US-Leitzinssenkung der US-Notenbank FED um einen kleinen Schritt (0,25 Prozentpunkte).
Jetzt ist der Überschwang der Aktienkäufer groß, da Trump die heimische Wirtschaft schützen und pushen will. Das klingt zunächst gut, wenn Schlagwärter wie Deregulierung die Runde machen, aber was am Ende wirklich zur Profitabilität der Unternehmen beiträgt, wird sich erst noch zeigen müssen. Bisher handelt es sich um Ankündigungen, die sich erst noch bewahrheiten müssen. Denn wenn es an einer Stelle Vergünstigungen für Unternehmen gibt, dann muss an anderer Stelle das fehlende Geld aufgetrieben werden. Hier spricht man unter der Hand von neuen Schulden und die sind ein Problem in den USA.
DAX, Tageschart, Stand 19.215 Punkte
Der DAX befindet sich im Schlepptau der US-Börsen und kann etwas von der guten Stimmung für sich nutzen. So wirklich durchstarten und neue Allzeithochs erklimmen erscheint für den Moment utopisch. Trotzdem ist an der Börse alles möglich, was die Anleger im Hinterkopf behalten sollten.
Der Blick auf das obige Chartbild zeigt die technische Lage. Der deutsche Leitindex DAX arbeitet weiterhin an einer Trendumkehr (hellgrauer Bereich). Noch dominiert die Hoffnung der Marktteilnehmer, die sich die Rosinen aus der täglichen Berichtserstattung herauspicken und schon bald ein neues Allzeithoch erwarten.
Doch bereits die Hürde bei 19.480 – 19.500 Punkten zeigt sich als ernstzunehmender Widerstand. Es fällt den Käufern schwer, diesen Kursbereich zurückzuerobern, geschweige denn neue Allzeithochs zu markieren. Wenn der Index nicht über diese Widerstandszone kommt, werden die Käufer müde werden. Mit jedem neuen Tag kristallisiert sich daraufhin eine Trendwende am Aktienmarkt deutlicher heraus.
In der neuen Woche ist mit der Verarbeitung all der Eindrücke aus der vergangenen Handelswoche zu rechnen. Zudem muss Bundeskanzler Scholz für Klarheit über seine zukünftigen Pläne sorgen. Ein kopfloses Deutschland schadet dem In- und dem Ausland.
Der DAX sollte die Supportzone bei 19.000 Punkten (blaue Linie) testen und diesmal unterschreiten. Das Stimmungshoch durch den Trump-Boost sollte nicht lange halten. Ein Bruch dieser Unterstützungslinie hat dann ein Ziel bei 18.860 Punkte. Nach einer Pause in dieser Abwärtsbewegung, und der Erkenntnis, dass die 19.000-Punkte Marke nicht gehalten werden konnte, sollte es weiter abwärts gehen. Das nächste mittelfristige Kursziel lässt sich mit 18.040 Punkten ableiten.
Schon bald werden die Marktteilnehmer dann die Vervollständigung der Trendwende thematisieren. Manche werden eine Schulter-Kopf-Schulter-Umkehrformation erkennen. Übergeordnet sollten die kommenden Wochen ein Teil einer größeren Top-Bildung sein.
Mit dem Trump-Boost haben die Marktteilnehmer kurzzeitig die Prognosekürzungen aus der Wirtschaft vergessen. Doch schon bald werden Konjunkturzahlen und Unternehmensergebnisse die Marktteilnehmer auf den Boden der Tatsachen zurückholen.
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Ihr
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