Signale

Die Anleger sind nervös, was sich an den vielen Richtungsänderungen der Indizes zeigt. Die Lage an den Märkten ist zum Zerreißen angespannt, weil nur noch die Zentralbanken FED und EZB dieThemen dominieren. Jede für sich versucht all ihre Hebel in Gang zu setzen, damit die Wirtschaft nicht abkühlt. Interessant ist dabei, dass die Ankündigungen der Geldhüter nicht mehr zu steigenden Notierungen führen, sondern die Börsenkurse geben nach. Für die kommende Woche ist das ein negatives Zeichen.

Jetzt ist es raus. Die Europäische Zentralbank (EZB), die lange Zeit ein Inflationsziel bei knapp zwei Prozent benannt hat, würde dieses Ziel überdenken. Das ist ein herber Schlag für all diejenigen, die an die bisherigen Aussagen dieser Behörde geglaubt haben. Die Not muss demnach groß sein, dass die EZB bald ihre Anleihekäufe wieder aufnehmen will. Zudem sollen die Strafzinsen für Einlagen erhöht werden, wenn Banken ihre Gelder bei der EZB parken. Bisher ist noch nichts davon offiziell beschlossen, aber die Nachricht verbreitet sich bereits, da die Quellen als zuverlässig gelten.

In der neuen Woche richten sich die Augen der Anleger auf die Ratssitzung der EZB und die Woche drauf, auf die der US-Notenbank FED. Das Thema Geldpoltik wrd die Nachrichten weiterhin dominieren. Am Finanzmarkt geht man in den USA von einer Zinssenkung um 25 Basispunkte aus. Dies gilt als beschlossen. Für einen kurzen Moment gierten die Investoren gar auf eine Zinssenkung um 50 Basispunkte als ein regionaler FED-Präsident, ein aggressiveres Vorgehen der FED ins Gespräch brachte, um die Konjunktur zu stützen. Zunächst reagierten die Börsenkurse positiv, doch dieser Hoffnungsschimmer hielt am Freitag nicht lange und wurde wieder abverkauft.

DAX, Stundenchart, Stand 12.260 Punkte

Allen wohlwollenden Kommentaren in den Medien, allen Mutmachern zum Trotz, die konjunkturelle Lage ist trüb. Anleger sollten sich nichts vormachen. Die Zentralbanken schlagen nicht Alarm, weil alles gut läuft, sondern ganz im Gegenteil, sie wollen einer Abkühlung der Konjunktur entgegenwirken. Dies Wiederum lässt auf eine schwache Wirtschaft schließen, die weniger Gewinne der Unternehmen erwarten lässt und mittelfristig auch schwache Aktienkurse zur Folge haben sollte. Vorrausschauend werden die Aktien daher heute schon verkauft.

Der DAX hat eine bemerkenswerte Reise hinter sich. Noch kürzlich notierte der Index bei 12.600 Punkten und hatte die Anleger positiv elektrisiert. Diese haben sich zu Aktienkäufen zum denkbar riskantesten Zeitpunkt hinreisen lassen und nun notiert der Index bei ca. 12.200 Punkten. Damit ist der Ausbruch über den Kursbereich bei 12.440 Punkten wieder zurückgenommen worden. Gleichzeitig nehmen die negativen Nachrichten (Brexit, Iran Konflikt) zu, was größere Käufer abwarten lässt.

Es wird nun drauf ankommen, welche Marktgruppe zuerst eine Richtung initiieren kann. Sollten die Kurse aufgrund von Zinssenkungsfantasie ansteigen, vielleicht hat die EZB ja eine Überraschung für die Anleger, dann könnten die Kurse stark zulegen. Ein Hinweis darauf ist das Überschreiten der fallenden Trendlinie bei derzeit 12.380 Punkten.

Short Signal ID 2395

Die Wahrscheinlichkeit spricht jedoch für sinkende Kurse. Dies lässt der Abwärtstrend im obigen Chartbild erkennen. Die grüne Trendlinie wurde bereits verlassen und der Kursverlauf im Stundenchart markiert tiefere Tiefs. Mehrere Male gelang es den Anlegern, den DAX bei 12.200 Punkten zu stabilisieren. Ein neuerlicher Anlauf, vermutlich gleich zu Wochenbeginn, sollte zum Bruch dieses Bereiches führen. Damit wäre ein wichtige Kurszone aus Sicht der Käufer aufgegeben worden, was die Stimmung eintrüben und zu stark sinkenden Kursen führen wird. Die Verkäufer sollten daraufhin eilig handeln und den Index bis in den Bereich bei 11.990 Punkten und nachher auch auf 11.840 Punkten sinken lassen.

Die aktuelle Marktphase ist von extremer Spannung geprägt. Die Zentralbanken haben ihr Pulver verschossen und versuchen nun mit immer wilderen Ankündigungen die Anleger bei Laune zu halten. Diese klammern sich an den allerletzten Strohhalm und hoffen, dass sich irgendwie steigende Kurse entwickeln werden, doch die beste Zeit an den Börsen scheint vorüber.

Wir verfolgen den weiteren Kursverlauf und melden uns mit aktuellen EInschätzungen zum DAX. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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