Die Aktienmärkte befinden sich in ruhigem Fahrwasser. Der DAX notiert wieder in der Nähe seines Allzeithochs. Trotz der vielen Diskussionen am Markt, um Tapering, Inflation oder ein mögliches Ende der Niedrigzinsphase, steigen die Kurse steigen munter weiter. Zu dieser Entwicklung haben die Zentralbanken FED und EZB beigetragen. Sie haben es geschafft, dass kein Staubkorn die Aussichten an den Börsen trüben kann. Anleger lassen sich nicht lange bitten und kaufen Aktien.
Ein wenig irritierend wirkt diese mediale Aufmachung der Zentralbanksitzungen schon. Eigentlich handelt es sich um eine langweilige Behörde, doch seitdem die sogenannten Währungshüter zum Retter in der Not erkoren wurden, haben sie eine Hauptrolle an den Märkten eingenommen. Anleger und Investoren hängen an den Lippen dieser mächtigen Leute. Durch ihren Eingriff in die Märkte haben sie für Irritationen gesorgt. Zinsen sind in den Minusbereich gerutscht, was es eigentlich nicht geben dürfte. Anleihemärkte funktionieren nicht mehr unter realen Bedingungen. Inflation ist plötzlich als erstrebenswertes Ziel auserkoren worden, obwohl eine Zentralbank genau diese Geldentwertung bekämpfen soll (merhr erfahren).
DAX, Tageschart, Stand 15.693 Punkte
Anleger hinterfragen die Geldpolitik der großen Zentralbanken nicht mehr. Solange die Gewinne für die Investoren sprudeln, solange die Börsenkurse Rekorde erklimmen, solange ist jede Form von finanzieller Unterstützung gerne gesehen. Denn ansonsten hätte schon längst hinterfragt werden müssen, warum trotz wirtschaftlichen Aufschwungs die Zinsen so niedrig sind. Genau deshalb wurden sie in der Abschwungphase nämlich gesenkt. Folglich müssten die Zinsen auf ein normales oder ursprüngliches Niveau ansteigen, sobald sich die wirtschaftliche Lage bessert. Passiert ist aber nichts.
Ein weiterer Punkt regt zum Nachdenken an. Ursprünglich kommunizierte die US-Notenbank FED, sie strebe ein Zielwert der Inflation bei 2% (oder in der Nähe) an. Dann werde sie die Stimulierungsmaßnahmen zurückfahren, so der Hinweis an die Investoren. Als dann dieser Zielwert erreicht wurde, da wollte man nicht aufhören die Märkte weiter mit Liquidität zu fluten, also änderte sie die Kommunikation auf „wir tolerieren auch höhere Inflationsraten, wenn es im Durchschnitt 2% sind“. Immer wird die löbliche Absicht damit kommuniziert, dass man die zarte Pflanze der Konjunkturerholung nicht abwürgen möchte. Wer könnte etwas gegen solch eine hehre Absicht haben. Keinesfalls die Anleger, die sich mit Allzeithochs an den Börsen belohnt sehen.
Der DAX hat in der letzten Woche einen Test des Kursbereichs bei 15.502 Punkten (grüne Linie) erfolgreich absolviert. Damit leuchtet die Börsenampel weiterhin in dunkelgrüner Farbe. In der neuen Woche kommt es am Freitag zu einem Auslaufen von Optionen und Terminkontrakten, dem sogenannten großen Verfallstag. Anleger rechnen bereits mit einem neuen Allzeithoch und manche gar mit einem Ansturm auf die runde Marke bei 16.000 Punkten.
In der neuen Woche sind Notierungen über der Marke von 15.502 Punkten als positiv, Kurse über 15.685 Punkten als sehr positiv zu werten. In diesem Fall werden sich vermehrt Anleger in ihrer Haltung bestätigt sehen, dass die Börsen steigen „müssen“, und folglich werden sie Aktien nachfragen. Dies führt dann zu steigenden Kursen und zieht das Interesse weiterer Käufer nach sich. An der Börse sagt man dazu, die Hausse nährt die Hausse.
Die Zentralbanken haben es mal wieder geschafft und die Bedenken der Marktteilnehmer wegwischen können. Wohlwissend, dass es ständig frisches Geld nicht ohne Nebenwirkungen geben kann, machen sie weiter wie bisher. Es kann an der Börse auch nicht jeder ein Gewinner sein. Auch diese Einsicht ist im aktuellen Marktumfeld verloren gegangen. Marktteilnehmer verlassen sich jetzt blind auf die großen Zentralbanken. Diese Haltung ist als riskant einzustufen, da auch diese Instanzen nicht zaubern können. Sie können jedoch nach dem Mund der Anleger reden und sie durch ihre Wortwahl beruhigen. Genau das machen sie gerade.
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Ihr
start-trading Team
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