An den Börsen geht es weiter abwärts. Die Anleger versuchen alles, um den DAX bei 12.000 Punkten zu stabilisieren, doch bisher lassen sich die Verkäufer nicht abschütteln. Ihnen spielt das Marktumfeld in die Karten. Der Ausblick auf weitere Leitzinserhöhungen lässt Investoren zurückschrecken. In einem Umfeld, in dem die Unternehmen höhere Zinsen (und Energiekosten) nicht aushalten, bleiben echte Käufer dem Aktienmarkt fern. Die Verkäufer geraten in Not und handeln in Panik.
Es besteht Kaufinteresse im Bereich bei 11.800 – 12.000 Punkten. Die Frage wird nur sein, ob die Käufer den DAX etwas mehr nach oben schieben können, damit mehr Zuversicht aufkommt. Entscheidend für eine Pause im direkten Abwärtstrend ist die Kursmarke bei 12.440 Punkten. Erst oberhalb dieser Marke kann sich das Börsenumfeld etwas beruhigen. Doch gegen die Hoffnungen der Anleger sprechen die vielen Sorgen. Unternehmen haben viel zu optimistische Prognosen abgegeben, die sie gar nicht einhalten können. Die Aussichten bleiben trüb. Lesen Sie hierzu auch den Artikel „Kein Platz für Hoffnungen“.
DAX, Tageschart, Stand 12.114 Punkte
Es besteht nun die Möglichkeit, dass es zur Kapitulation der Marktteilnehmer kommt. Viele, die in den letzten Monaten Aktien gekauft haben, sind im Minus. Viele, die bei besseren Kursen nicht verkauft haben, sehen nun ihre Gewinne dahinschmelzen. Besonders bei fundamental schwachen Unternehmen sieht das Chartbild erschreckend aus (Tannenbaum-Muster). Nach solchen Kursverläufen kommt der Kurs auf absehbare Zeit nicht mehr auf die Beine. Umso größer ist die Enttäuschung der Anleger, in die falschen Werte investiert zu haben.
Durch die sich verschlechternde Börsensituation können jetzt mehr Anleger auf die Idee kommen, ihre Papiere nun endgültig zu verkaufen und der Aktienanlage abzuschwören. Große Marktteilnehmer halten sich in den letzten Monaten auffallend zurück. Sie wissen schon länger, dass eine Rezessionsphase unvermeidbar ist und dass es in der Not viele Aktien billiger geben wird.
Aus diesem Grund ist es auffällig, wie steigende Kurse mit noch mehr Schlagkraft wieder zurückgedrängt werden. Unerfahrene Anleger hoffen auf ein Preistief, auf Schnäppchen bei Aktien, sie kaufen zaghaft Aktien. Daher kommt es zu leicht steigenden Kursen, doch dann zeigen sich die Verkäufer wieder. Entweder realisieren sie schnell ihre Gewinne und oder die höheren Kurse werden zum Verkauf von bestehenden Aktienpositionen genutzt. Beides lässt dann den vorherigen Kursanstieg abrupt enden.
Der DAX ist weithin auf dem Weg an die Kursmarke bei 11.660 Punkten. Solange er nicht das Kursniveau bei 12.440 Punkten zurückerobert, bleibt alles beim Alten. Im Rahmen eines Panikverkaufs sollten sich besonders viele Anleger von ihren Aktien trennen wollen, was in diesem Umfeld zu einer massiven Schieflage führen sollte. Zu viel Angebot trifft auf zu wenig Nachfrage, es kommt dann zu einem Preisknick. Ist der Verkaufsdruck sehr hoch, dann sinkt der Index auch bis 11.330 Punkte. Dieses Einknicken der Preise wird dann von wartenden Marktteilnehmern, die zuvor auf Cash gewechselt hatten, genutzt werden. Diese Gruppe wird sich dann den Sell-Off zunutze machen.
Der DAX muss erst den Beweis liefern, dass sich wirkliche Käufer in den Aktienmarkt trauen. Manch positive Stimme spricht vom letzten Quartal des Jahres, das in der Regel positiv verlaufen würde. Nur ist der Vergleich mit den letzten Jahren verkehrt, da damals die Zentralbanken gestützt haben. Jetzt sind die Aktienkurse auf sich allein gestellt und da wird es schwierig. Fallende Kurse lassen sich nutzen. Erhalten Sie unsere Tradingsignale (mehr erfahren).
Wir verfolgen den DAX-Verlauf und veröffentlichen neue Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S. Wie verläuft der Weg in die Rezession (mehr erfahren)?