Signale

„Lasst uns mehr Schulden machen“, so lautete die Entscheidung der US-Administration, die eine Anhebung des Schuldenlimits vereinbarte. Anleger lieben das Schuldenmachen. Die Indizes sprangen sofort an. Auch der DAX konnte sich von seinem Tief deutlich absetzen. Was als starkes Reversal interpretiert wird, ist in Wirklichkeit eine Korrekturbewegung auf die vorangegangenen Kursverluste. Der Sturm am Aktienmarkt ist erst am Anfang. In der neuen Woche wird die Luft dünn für die Käufer.

Es ist schon verrückt. Die Börsen klammern sich an den letzten Strohhalm, dass die Zentralbanken ihnen zu Hilfe eilen werden. Solange Tapering, also die Verringerung der Anleihekäufe, unwahrscheinlich wird, freuen sich die Anleger. Wenn sich die Schulden weiter auftürmen, dann ebenso. Hauptsache die Droge „Billiges Geld“ wird weiter verabreicht. Doch die Vorzeichen haben sich verändert. Die Zentralbanken kämpfen gegen die Inflation, die sie zu lange ignoriert haben. Ihre Handlungsmöglichkeiten sind begrenzt. Gleichzeitig kühlt die Konjunktur weltweit wieder ab. Auch sie ist nur durch Schulden, durch Konsumschecks und Hilfsprogramme angesprungen (mehr erfahren). Also wieder billiges Geld. Anleger müssen besonders aufpassen.

DAX, Tageschart, Stand 15.206 Punkte

An der Börse, auch wenn dieses Wissen manchmal in Vergessenheit gerät, müssen die Unternehmen irgendwann auch liefern. Das bedeutet, dass sich die Unternehmensentwicklung dem Bewertungsniveau anpassen muss. Wenn Aktienkäufer starke Unternehmensergebnisse erwartet und im Vorfeld diese Aktie gekauft haben, dann müssen die Zahlen auch zufriedenstellen. Diese Erwartungshaltung steht jedoch unter keinem guten Stern. Wie schon erwähnt kühlt die Konjunktur ab. Unternehmen werden, wenn überhaupt, nur die Mindesterwartungen erfüllen können, vor allem jedoch werden sie den Ausblick senken. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass die neue Berichtssaison auf breiter Linie enttäuschen wird.

Anleger haben nun die Wahl abzuwarten, manche verschließen auch die Augen vor der Eintrübung der Aussichten. Sie haben aber auch die Wahl, Aktien zum aktuellen Preis zu verkaufen und sie nach einer Abkühlungsphase wieder günstiger zu erwerben. Die verrückte Rallye nach der Coronakrise war nur künstlich erzwungen und jetzt, wo der Stimulus durch billiges Geld versiegt, da bremst sowohl die Wirtschaft als auch die Börsen.

Der DAX kann nach seiner ersten Abwärtsbewegung, die den Index bis auf 14.816 Punkte führte, wieder deutlich ansteigen. Viele Marktteilnehmer erachten die gesunkenen Preise als Einstiegsgelegenheit. Der Index kann daher bis auf 15.267 Punkte ansteigen. Diese erste Reaktion fiel viel zu stark aus, wie der Blick auf das obige Chartbild zeigt. Sie kommt nun an einen Widerstandsbereich bei 15. 279 Punkten. Kann der Index über diese Linie ansteigen, dann kann sich die Korrektur bis 15.480 Punkte ausdehnen, um dann wieder nach Süden abzudrehen.

Short Signal ID 3082

Bleibt der DAX unterhalb von 15.279 Punkten, dann kommt es gleich zu Wochenbeginn zu Verkaufsdruck im Markt. Anleger stehen vor einem Scherbenhaufen, da sich die Probleme für den Finanzmarkt türmen. Am Freitag wurden die mit viel Spannung erwarteten Arbeitsmarktdaten aus den USA vermeldet. Diese fielen grottenschlecht aus. Es wurden viel weniger Arbeitsplätze geschaffen, als ursprünglich erwartet (erhofft) wurden. Das ist ein weiteres Warnzeichen für den Aktienmarkt. Nach einem nervösen Zucken, es ging kurzzeitig nach oben, weil manche Marktteilnehmer auf mehr Hilfen durch die US-Notenbank gehofft haben, setzte sich die Meinung durch, dass die Realität zu akzeptieren ist. Die Aktienindizes fielen zurück.

Der DAX sollte in Kürze wieder die runde Marke bei 15.000 Punkten anlaufen. Entgegen den positiv eingestellten Marktteilnehmern sollte der Index dann diese unterschreiten und dann dauerhaft darunter bleiben. Der Sturm am Aktienmarkt braut sich erst gerade zusammen. Sinkende Kurse sollten den Index erneut an die Unterstützungslinie bei 14.850 Punkten führen. An dieser Stelle wird sich entscheiden, ob die Abwärtsbewegung mit rasanter Geschwindigkeit fortgeführt wird. Jeder Sturm beginnt erst mit einem kleinen Lüftchen.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S: Gewinne laufenlassen. So erkennen Sie den Trend (mehr erfahren)

 

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