Signale

Wenn Geld nichts mehr wert sein wird, dann muss der Investor handeln. Manche kaufen Gold, was den Goldpreis stark steigen lässt. Andere flüchten vermehrt in Aktien, was den beispiellosen Anstieg der letzten Wochen erklärt. Die Entscheidung der EZB, ihre Geldpolitik weiter zu lockern, drängt die Käufer in den Markt. Und als wäre der Sturmlauf nicht schon weit genug gelaufen, folgt in der neuen Woche die amerikanische Notenbank FED. Geht der Anstieg weiter?

Manchmal fallen an der Börse Kursbewegungen aus dem Bild heraus. Sie wirken (sind!) gänzlich unnatürlich, so wie der aktuelle Anstieg beim DAX, der seit vielen Tagen nur noch hinzugewinnt. Betrachtet man solch einen Kursverlauf aus der Distanz, und bezieht man die aktuelle Geldpolitik der Zentralbanken in die Wertung mit ein, dann könnte eine Erklärung für den beispiellosen Anstieg lauten, dass Anleger mit ihrem Hab und Gut in den Aktienmarkt flüchten.

DAX, Tageschart, Stand 12.468 Punkte

Eigentlich war der DAX in diesem Jahr auf dem Weg nach Süden. Die vielen Krisenherde in der Welt, die Probleme der Staaten und die immer weiter lahmende Konjunktur zeigten ihre Spuren bei den Investoren. Sie verkauften ihre Aktien und hielten sich vom Aktienmarkt fern. Doch seitdem die Europäische Zentralbank den Marktteilnehmern signalisiert hat, dass sie wieder Anleihen kaufen und weitere stimulierende Maßnahmen unternehmen wird, hat sich das Bild gedreht. Anleger erkennen, dass die Politik der EZB der Währung Euro schaden wird. Nun gilt es, zu handeln. Der Immobilienmarkt ist bereits sehr teuer und den Immobilienbesitzern weht ein rauer Wind seitens der Politik entgegen. Gold steigt schon seit einiger Zeit und ist nicht jedermanns Sache. Für manche Marktgruppen bietet der Kauf von Aktien eine Möglichkeit, um ihr Vermögen über die kommende Krisenzeit zu retten (mehr zum Ausblick).

Wenn es am Aktienmarkt derzeit nur darum geht, Wertpapiere zu kaufen, um sich dem Wertverlust der Währung Euros entgegenzustellen, dann lässt sich auch verstehen, warum der DAX so vehement nach Norden stürmt. Kein Indexstand ist zu hoch, kein Aktienkurs schon zu weit gelaufen. Immer folgen neue Käufer, die die Preise vor sich hertreiben. Nachdem die EZB schon entschieden hat (noch höhere Strafzinsen für Bankeinlagen und Wiederaufnahme ihres Anleiheankaufprogramms), folgt in der neuen Woche die amerikanische Notenbank FED. Auch sie verfolgt eine ähnliche Geldpolitik, nämlich die eigene Währung zu schwächen. Hier zeigt sich, dass die Zentralbanken in der Welt in einem Wettbewerb zueinanderstehen. Daher wird gelegentlich auch von einem Währungskrieg gesprochen.

Signal ID 2442

Der DAX hat auch zum Ende der letzten Woche keine Anstalten gemacht nachzugeben. Zu hoch ist der Kaufdruck im Markt. Mit dem Sprung über den Preisbereich bei 12.430 Punkten ist dem Index auch ein Ausbruch über eine wichtige Trendlinie gelungen, die nun als Unterstützungslinie fungieren wird. Solange der Index über dieser Marke notiert, hat er die Möglichkeit bis in den Bereich bei 12.600 Punkten anzusteigen. Dort wird der bereits überhitzte Markt kurz Luft holen wollen. Leicht nachgebende Kurse werden jedoch immer wieder gekauft werden, sodass schon bald wieder die Käufer dominieren werden. Die ganze Woche lang wird die FED-Sitzung ein Hauptthema sein. Am Donnerstagabend wird der Markt dann Klarheit über die weitere US-Geldpolitik erhalten. Ein Rückfall unter die Kursmarke bei 12.390 Punkte würde zur Vorsicht mahnen.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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