Trump macht wieder Trump Sachen. Erst ankündigen, dann aussetzen, dann zurücknehmen. Die Aktienkurse stiegen bereits zum Ende der vergangenen Handelswoche, nachdem die Zusatzzölle für 90 Tage ausgesetzt wurden. Jetzt kommt noch ein Rückschlag hinzu. Trump macht auch bei Elektroartikeln einen Rückzieher und gesteht damit seine Niederlage ein. Anleger feiern.
Die Kurskapriolen an den Börsen waren eine schöne abwechslungsreiche Zeit. Für Trader ist die Volatilität eine gute Zeit, da sich Trading-Signale schnell umsetzen lassen (mehr erfahren). Bei größeren Markteilnehmern, die großes Volumen bewegen, sieht das anders aus. Die Auswirkungen von großen Markbewegungen sind nachteilig, da dann Positionen angepasst werden müssen (z.B. Verkauf von Positionen), was zu zusätzlichem Druck führt.
Die letzten Wochen waren im Wesentlichen geprägt von den auf den Weg gebrachten Handelszöllen durch US-Präsident Trump. Wie ausreichend bekannt ist, wurde dabei viel dampfgeplaudert. Von der großen Tafel, die die Zusatzzölle ankündigt hat, bleibt erstmal nicht viel übrig, denn diese werden für 90 Tage ausgesetzt.
DAX, Tageschart, Stand 20.368 Punkte
Entscheidend ist hierbei, dass nicht alle Nationen (insbesondere China) vor Trump eingeknickt sind. Sie haben den USA die Stirn geboten. Alles, was die USA bieten kann, sind Konsumenten. Andere Nationen machen die Arbeit und die US-Bürger geben ihr Geld für diese Produkte aus. Doch Konsumenten allein sind womöglich kein ausreichend starkes Argument (mehr erfahren).
Damit die USA konsumieren kann, ist sie ständig auf neue Schulden angewiesen. Die Party bezahlen derzeit Japan, China und UK. Sie sind die größten Halter von US-Staatsanleihen. Sie könnten auf den Verkaufsknopf drücken und am nervösen Anleihemarkt einen Crash auslösen. Sicher, niemand wird sich selbst schaden wollen, doch zumindest könnte man für Unruhe sorgen und damit den USA ernste Schwierigkeiten bereiten.
Der Anleihemarkt ist daher wichtig, da es hier um wirklich große Player mit viel Geld geht. Sie verstehen keinen Spaß. Die Absetzung der UK-Premierministerin Liz Truss nach wenigen Wochen im Amt ging auf Verwerfungen am britischen Anleihemarkt zurück. Die Profis zwangen sie zum Rücktritt.
Jetzt sind es ebenfalls die Profis, diesmal am US-Anleihemarkt, die unruhig werden. Die Anleiherendite steigt flott auf 4,5 %. Das Tempo des Renditeanstiegs macht Sorgen. Daher scheint man hier seine Einflussmöglichkeiten genutzt zu haben, denn die Rücknahme der Zusatzzölle geht Marktgerüchten zufolge auf die Einflussnahme des Großkapitals zurück.
Es wundert daher kaum, dass an diesem Wochenende eine Ausnahme auf Elektroartikel (Hauptlieferant ist China) kommuniziert wurde. Für die geliebten Smartphones, Computer und andere Elektroartikel gelten die Handelszölle erst einmal nicht. Ohne solch einen Schritt ist für viele US-Konzerne mit ernstem Schaden zu rechnen gewesen (und für die Anleger ebenfalls). Wieder hat Trump zurückrudern müssen. Er verspielt gerade viel Vertrauen. Als Tiger gestartet, endet sein Auftritt als Bettvorleger.
Am Aktienmarkt ist alles, was den Handel wieder aufnehmen lässt, eine gute Nachricht. So ist schon am Montag mit einem doppelten Boost zu rechnen. Zum einen kommt der positive Abendhandel am Freitag hinzu, den der DAX noch abzubilden hat. Plus die Nachricht über die Ausnahme für Elektro-Artikel, die die Anleger erfreuen wird. Besonders die US-Technologieaktien werden entsprechend mit viel Kursplus starten, was auch die Indizes treiben wird.
Der DAX hat womöglich das Gröbste erst einmal hinter sich, was den Verkaufsdruck betrifft. Anleger konzentrieren sich nun mehr auf die Berichtssaison, die jetzt Fahrt aufnimmt. Aus Sicht der Handelszölle steht nur noch eine gesichtswahrende Einigung zwischen USA und China aus, damit auch von dieser Seite kein Störfeuer zu erwarten ist. Die Problematik ist zwar nicht gelöst, aber für die kommunizierten 90 Tage ist erstmal aus Anlegersicht mit Ruhe zu rechnen.
Der DAX hat zunächst Anstiegspotenzial bis in den Bereich bei 21.700/21.800 Punkten. Kann der Index bei voller Euphorie diese Zone überspringen, dann eröffnet sich neues Anstiegspotenzial bis in den Bereich bei 22.330 Punkten. Spätestens an dieser Stelle wird sich zeigen müssen, wie viel Zuversicht zurück am Aktienmarkt ist oder ob die hohen Kurse zum Wertpapierverkauf genutzt werden.
Für die neue Woche ist zunächst mit steigenden Aktienkursen zu rechnen. Die Börsen werden die Niederlage von Trump feiern.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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