Der DAX hat den Anlegern ein tolles Börsenjahr 2020 beschert. Trotz aller Unwägbarkeiten hat der Index in der Nähe des Jahreshochs geschlossen und gleichzeitig ein Allzeithoch markiert. Eine Vielzahl der Anleger hat sich bei dieser Entwicklung an steigende Kurse gewöhnt. Ein Kursrückgang wird gar nicht mehr für möglich gehalten. Nicht nur am Aktienmarkt steigen die Preise, sondern auch bei Bitcoin geht es von Rekord zu Rekord. Der Optimismus kennt keine Grenzen und darin liegt eine Gefahr.
Alles, was es derzeit an Optimismus geben kann, ist bereits in den Aktienkursen enthalten. In den letzten Monaten stiegen mit jedem neuen Hoffnungsgedanken auch die Aktienkurse. Dabei ist das Wort Hoffnung an der Börse besonders dehnbar. Hauptsache sie führt in irgendeiner Form zu einem Kursplus und damit zu einem Profit. Ob sich die Erwartungen erfüllen, darüber macht man sich am Finanzmarkt keine Gedanken. Die Wirklichkeit weicht nämlich sehr von den Hoffnungen ab. Anleger hatten eine zweite Lockdownwelle im Herbst vermeiden wollen, gekommen ist sie trotzdem. Sie hatten auf eine Entspannung nach der Entwicklung eines Impfstoffs gehofft, doch die Fallzahlen sind noch immer hoch. Für den Beginn des neuen Jahres sollte Corona bald in Vergessenheit geraten, stattdessen wird über eine Verlängerung des Lockdowns verhandelt. Diese Divergenz zwischen Aktienkursen und der Realität ist riskant.
DAX, Tageschart, Stand 13.718 Punkte
Anleger erwarten nun die DAX-Eröffnung am morgigen Tag. Wird der Index an seine Stärke zum Jahresende anknüpfen können oder geht ihm die Luft aus ist dabei die spannende Frage, die sich den Marktteilnehmern stellt. Als belastend könnte sich die Diskussion um eine Verlängerung des laufenden Lockdowns erweisen. Damit würde sich eine komplizierte Situation verfestigen, die die Anleger bisher ignorierten. Corona lässt sich nicht wegwünschen und kostet Zeit, Nerven und Geld.
In der neuen Woche kommt es daher darauf an, ob das Thema Hoffnung noch weiter strapaziert werden kann, als das bisher der Fall war. Werden die Anleger auf noch mehr frisches Geld der Zentralbanken und noch mehr Stützungsmaßnahmen der Staaten hoffen können und dadurch weiter Aktien erwerben oder wird es ganz anders kommen.
Der Blick auf das obige Chartbild gibt einen ersten Hinweis, wie der Start des DAX verlaufen könnte. Der Index ist an dem Preisbereich bei 13.900 Punkten abgeprallt (grüne Linie). Aufgrund der Übertreibung zum Jahresende sind die Aktienkurse schon weit gelaufen. Dadurch sind Gewinnmitnahmen direkt zum Jahresstart wahrscheinlich. Nachgebende Notierungen haben ein erstes Kursziel bei 13.600 Punkten (braune Linie).
Es ist davon auszugehen, dass der Verkaufsdruck an dieser Stelle nicht abflachen sollte. Ein Bruch dieser Unterstützungslinie bei 13.600 Punkten führt zu weiter sinkenden Kursen bis in den Bereich bei 13.300 Punkten. Erst an dieser Stelle könnte es zu einer Beruhigung kommen.
Im Moment treibt einzig und allein die Hoffnung die Aktienkurse. Weil diese in der Vergangenheit gestiegen sind, erwarten die Anleger dies im neuen Jahr ebenso. Doch wie lange lässt sich die Coronarealiät an den Börsen leugnen?
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Ihr
start-trading Team
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