Signale

Beim DAX hat sich eine Stauzone oberhalb von 13.900 Punkten gebildet. Käufer halten sich über dieser Marke zurück. Auch die US-Börsen, die sonst den Takt vorgeben, treten auf die Bremse. Die gute Stimmung an den Börsen nimmt ab, weil sich die Rallye jetzt abkühlt. Aktien verlieren an Attraktivität. Anleihen werden zu einer Alternative. Bitcoin und Gold bringen sich als Inflationsschutz in Position. Mehr Anleger rechnen nun mit einer größeren Korrektur und verkaufen daher ihre Aktien.

Lange Zeit waren Aktien eine gute Anlagemöglichkeit. Viel Geld wollte investiert werden. Und da das Sparbuch und die Anleihen keine Rendite brachten, floss das Kapital in den Aktienmarkt. Immer höher stiegen die Indizes. Aufgrund des Kaufdrucks stiegen die Aktienkurse deutlich weiter als es normal gewesen wäre. Viele Unternehmen aus der Trendbranche Wasserstoff zum Beispiel haben verrückte Bewertungen angenommen. Alles in den Schatten stellt natürlich Tesla. Ein Autobauer, der an der Börse mit ca. 600 Milliarden bewertet wird. Das sind völlig aus den Fugen geratene Bewertungen, die dringend eine Korrektur brauchen. Die Übertreibungsphase findet ihren Höhepunkt, nachdem nun auch Privatanleger an die Börse drängen und in kürzester Zeit reich werden wollen. Sie kaufen dann Aktien zu jedem Preis (ohne auf die Bewertung zu achten). Kurz darauf beginnen die Kurse zu sinken.

DAX, Tageschart, Stand 13.786 Punkte

Die Marktteilnehmer sind plötzlich wieder offen für negative Nachrichten. Lange Zeit prallten genau diese an den Anlegern ab. Sogar die Coronakrise, die fundamentale Einschnitte für die Gesellschaft brachte, hinterließ an der Börse keine bleibenden Spuren. Unter anderem halfen hier die Staaten sofort mit Kurzarbeitergeld und Unternehmensstützungen und kaschierten die direkten Krisenauswirkungen. Nach etwa einem Jahr, nachdem den Bürgern und den Unternehmen mit viel frischem Geld geholfen wurde, ist die Verschuldungslage in vielen Staatskassen enorm. Folglich fordern potenzielle Käufer neuer Staatsanleihen nun höhere Zinsen. Genau an diesem Moment sind wir jetzt.

Höhere Zinsen sind Gift für die Börse, sagt man im Allgemeinen. Zum einen, weil andere Anlageformen an Attraktivität gewinnen und damit dem Aktienmarkt Kapital entziehen. Zum anderen, weil die Unternehmen an der Börse überwiegend auf Kredite (Fremdkapital) angewiesen sind. Und bei steigenden Zinsen wird diese Finanzierung teurer und für manche gar zum Problem. Besonders Technologietitel werden in solch einem Umfeld gemieden.

Blicken wir auf den DAX: Der Index bleibt angeschlagen, solange er unterhalb von 13.900 Punkten notiert. Der Docht der Tageskerze vom Freitag visualisiert die aktuelle Lage gut. Es kommt zwar zwischendurch zu Nachfrage und damit zu steigenden Kursen, doch die Käufer können sich nicht mehr durchsetzen. Das ist ein fundamentaler Wandel zu den vergangenen Zeiten und ein Warnzeichen für die weitere Entwicklung.

Short Signal ID 2917

Zu Wochenbeginn gibt die grüne Linie im obigen Chartbild den Trend vor. Oberhalb von 13.790 Punkten kann noch ein letzter Anstiegsversuch unternommen werden, der spätestens bei 14.000 Punkten (gestrichelte Linie) auf heftigen Widerstand treffen sollte. Sinkt der DAX gleich zu Wochenbeginn (oder nach einem Umweg auf der Oberseite) unter 13.790 Punkte, dann sind die Trendpfeile nach Süden gerichtet (mehr erfahren). Es kommt daraufhin zu Verkaufswellen, die dann den DAX bis in den Kursbereich bei 13.315 Punkten sinken lassen werden.

Anleger sollten im aktuellen Marktumfeld mit Vorsicht agieren. Die lange Phase der Börsenrallye ist überhitzt. Es brauchte nur ein Thema, an dem die Stimmung kippen würde. Dieses ist mit der Sorge vor Inflation und damit auch steigenden Zinsen gefunden. Anleger haben nun ihren Grund sich aus dem Aktienmarkt zurückzuziehen. Die Folge wird eine größere Korrektur sein.

Wir verfolgen die weitere Entwicklung und melden uns mit neuen DAX-Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S. Inflation und Zinsen sollten Sie verstehen (mehr erfahren)

 

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