An der Börse ist die Woche des Schreckes mit Wohlgefallen zu Ende gegangen. Der DAX konnte seine heftigen Verluste zu Wochenbeginn wieder aufholen und am Ende im Plus schließen. Der Montags-Crash ist zur Freude der Anleger ungeschehen gemacht worden. Die begonnene Erholungsrallye kann den DAX bis in den Bereich bei ca. 17.750 Punkten ansteigen lassen, was viel weiter als üblich für solch einen Marktzustand ist. Jetzt ist diese Gegenbewegung vorüber und Anleger müssen sich neu orientieren.
Als der DAX letzten Montag bis knapp 17.000 Punkte zurückfiel, da waren die Marktteilnehmer verschreckt. Kursverluste sind nicht gern gesehen an der Börse. In solchen Stresssituationen sind die meist so klugen Anleger völlig überfordert. Schnell wurden Rufe nach der Hilfe der Zentralbanken laut. Die US-Notenbank FED solle mit einem Notfall-Mechanismus eingreifen und die Leitzinsen senken, war der Wunsch vieler. Verrückt, wie hilfsbedürftig die Börsenteilnehmer im Notfall sind.
An der Börse gilt folgende Regel: Steigende Kurse haben es leichter als fallende. Zum einen ist die Inflation zu nennen. Über einen längeren Zeitraum tendieren die Preise zu steigen (denken Sie an den Preis für eine Kugel Eis (mehr erfahren) als Sie noch jünger waren). Man muss im Laufe der Zeit immer mehr für eine Sache bezahlen, weil das Geld weniger wert ist. Das ist auch bei Aktien so.
DAX, Tageschart, Stand 17.722 Punkte
Zum anderen kann immer mehr Geld an die Börse herangekarrt werden (als Verkäufer auf die Waage bringen können). Endlos viel muss man sagen. Jeden Morgen steht jemand auf und will an der Börse investieren. Menschen verdienen Geld und wollen an der Börse spekulieren. Unternehmen kaufen Aktien zurück und bringen Geld an die Börse. Fonds verwalten Milliarden und investierten an der Börse. Und wenn die Not wirklich groß ist, dann ist da immer noch die Zentralbank im Hintergrund, die für starke Liquidität sorgen kann. Käufer sind an der Börse im Vorteil, was die Reaktion in der letzten Handelswoche erklärt.
Steigende Kurse heben die Stimmung und lassen die Sorgen der Anleger verfliegen. Man könnte schnell meinen, alles ist wieder zurück auf Los an der Börse, so als hätte es die Kursreaktion am Montag nicht gegeben. Doch die Verkaufsbereitschaft im Markt ist vorhanden und ist zu beachten. Die fundamentalen Daten sprechen eine klare Sprache, auch wenn die Marktteilnehmer dies bisher nicht wahrhaben wollen. Das Rezessionsrisiko ist keinesfalls gebannt.
In der neuen Woche geht es vornehmlich um das Ende der laufenden Erholungsrallye. Diese sollte sich im Kursbereich zwischen 17.700 – 17.800 Punkten einfinden. Kann der Index über 17.800 Punkte ansteigen, dann besteht Platz bis 18.040 Punkte. Fällt der DAX unter 17.700 Punkte zurück, dann haben die Verkäufer wieder das Zepter in der Hand. Unter dieser Marke fällt der Index bis 17.480 Punkte zurück.
An dieser Stelle muss dann genau verfolgt werden, inwieweit sich Käufer auf diesem Niveau zeigen. Kann die Trendlinie an diesem Preisbereich verteidigt werden, dann ist eine Seitwärtsbewegung möglich. Wird der DAX durchgereicht und fällt unter 17.480 Punkte zurück, dann geht es runter zum Test des letzten Verlaufstiefs bei 17.024 Punkten.
Sehr schnell sind die Anleger an der Börse zur Normalität zurückgekehrt und das sind steigende Kurse. Für den Moment ist Ruhe eingekehrt. Wer sollte auch was gegen eine Erholungsrallye haben. Doch eine Gegenbewegung ist meist eine vorübergehende Reaktion auf die vorangegangene Trendrichtung. Da auch die Konjunkturdaten eine klare Sprache sprechen, ist in der neuen Woche eine Abwärtsbewegung und ein Test des letzten Verlaufstiefs einzuplanen. Erst dann wird sich zeigen, ob die Käufer das Ruder behalten können oder ob sie es den Verkäufern übergeben werden. Fürs Erste sollte die Erholungsrallye auf dem aktuellen Niveau enden.
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Ihr
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