Am Aktienmarkt ist die Langweile verflogen. Das Hin und Her der Kurse ist wieder zurück. Stürzte der DAX am Donnerstag noch bis 17.800 Punkte ab, so stand er Freitag Nachmittag freudestrahlend 400 Punkte höher. Doch nicht alles, was gerade glänzt, lädt auch zum Aktienkauf ein. Entscheidend wird sein, wie die Anleger in den kommenden Monaten mit dem Thema Stagflation umgehen werden, denn die droht in den USA. Den Börsen wird diese Aussicht nicht schmecken.
Die abgelaufene Woche war geprägt von Quartalszahlen vieler US-Konzerne. Meta (Facebook), Tesla und Intel enttäuschten die Märkte, während Alphabet (Google) und Microsoft die besten Hoffnungen der Anleger sogar noch übertreffen konnten. Besonders die guten Zahlen der Letztgenannten wurden am Freitag an der Börse verarbeitet, steigende Indizes waren die Folge und damit ein versöhnlicher Ausgang zum Wochenende.
Nachdem der DAX drei Handelswochen am Stück nachgeben musste, ist eine starke Handelswoche mit 2,4 % Plus eine Erholung nach dem Geschmack der Investoren. Die ehemals gute Stimmung scheint zurück an den Märkten zu sein. Anleger blicken wieder nach vorne und manch einer redet bereits von neuen Allzeithochs. Doch der gute Wochenschlusskurs sollte nicht über das Risiko im Markt hinwegtäuschen.
DAX, Tageschart, Stand 18.161 Punkte
Am letzten Donnerstag wurden wichtige US-Konjunkturdaten gemeldet. Die US-Wirtschaft wächst nur noch schwach, wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP) verkündete. Am Freitag dann der nächste Schock für die Anleger: Die US-Inflation geht nicht zurück, wie gehofft wurde. Die PCE-Kerninflation steigt im Jahresvergleich um 2,8 Prozent an. Erwartet wurde nur ein Wert von 2,6 Prozent. Damit weisen die Daten klar auf Stagflation in den USA hin, also eine schwache Wirtschaftsleistung kombiniert mit steigenden Preisen.
In der neuen Handelswoche ist wieder US-Notenbanksitzung. Die FED wird wieder nicht die Zinsen senken und damit den Anlegern erneut einen Dämpfer verpassen. Wie lange die Anleger diese Schläge einstecken können, wird sich zeigen müssen. Bisher ignorieren die Marktteilnehmer ihren Fehler, verfrüht auf Zinssenkungen gehofft zu haben.
Der Blick auf den Wochenchart zeigt, dass der DAX zwar eine Gegenbewegung auf die vorangegangenen Verluste initiieren konnte, doch ob daraus eine neue Anstiegsbewegung resultieren kann, muss beobachtet werden. Im Wochenchart wiegen die Widerstandslinien schwer. Auch im Tageschart (hier) befindet sich ein Widerstand im selben Bereich. Das Wochenplus könnte sich als Strohfeuer herausstellen. Solange der DAX unter 18.216 Punkten verbleibt, sollten sich die Verkäufer wieder zeigen.
Wie sehr Enttäuschung die Kurse drücken kann, konnte man an den Meta-Zahlen verfolgen. Auch die US-Verbraucher zeigen sich verstimmt, wie die aktuellen Zahlen der Uni Michigan zeigen. Zudem wird in der neuen Woche die FED nicht zur Freude der Marktteilnehmer agieren können, da ihnen die hohen Inflationszahlen die Hände binden. Anleger müssen sich mit dem Thema Stagflation (mehr erfahren) beschäftigen, da in den kommenden Monaten solch ein Szenario die Börsen begleiten sollte.
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