Der Jahresstart an den Aktienmärkten ist ernüchternd ausgefallen. Weiterhin ist das dominierende Thema Inflation. Geht sie zurück, dann freuen sich die Marktteilnehmer, da sie sich Hoffnungen auf Zinssenkungen machen können. Diese glatte Formel hat zu der außergewöhnlichen Rallye zum Jahresende 2023 geführt. Doch Inflation ist meist hartnäckig. Sie wird sich im Jahre 2024 nicht abschütteln lassen. Anleger haben dieses Risiko nicht auf dem Radar.
Wenn etwas zuvor 100 Euro gekostet hat, dann in der Folge der Preis auf 500 Euro stieg und danach auf 300 Euro zurückging, dann ist der Preis im Verhältnis zum Ausgangspreis noch immer zu hoch. Das Beispiel kann auch auf die Inflationsentwicklung angewandt werden. Obwohl die Inflation nicht in der Nähe des Planziels der Notenbanken aus Europa und USA ist (nämlich von 2%), geben sich die Anleger an den Börsen der Illusion hin, dass die Richtung stimmen würde und es nur eine Frage der Zeit sei, bis die Inflation kein Problem mehr darstellen würde.
DAX, Tageschart, Stand 16.594 Punkte
Der Inflationsausblick für das neue Jahr 2024 lässt nichts Gutes erahnen. Der Rückgang in den letzten Monaten ging mit sinkenden Energiepreisen einher. Doch jeder Preisrückgang hat Grenzen und es wäre falsch diesen Trend fortschreiben zu wollen.
Im Jahresverlauf 2023 haben sich die Tarifparteien auf höhere Löhne für ihre Angestellten geeinigt. Diese Kosten werden die Unternehmen in die Preise der Endprodukte einfließen lassen (Lohn-Inflation). Folglich werden die Preise höher als zuvor und das wird die Inflation wieder ansteigen lassen. Anleger sollten deshalb nicht annehmen, dass die Unternehmen diese Lohnerhöhung aus der eigenen Tasche bezahlen werden.
An den Aktienmärkten kommt es zu einer Beruhigung, nachdem das FED-Protokoll weiterhin von einer klaren Inflationsbekämpfung ausgeht. Ursprünglich hoffen die euphorischen Marktteilnehmer auf 6-7 Zinssenkungen. Diese Hoffnung verpufft jetzt. Manch ein Anleger muss sich mit den Gegebenheiten abfinden, dass die Inflation womöglich nicht dauerhaft besiegt worden ist.
Hierzu passen die aktuellen Inflationszahlen für Dezember 2023. Denn sowohl in Deutschland (3,7%) als auch in der Eurozone (2,9%) sind die Raten gestiegen. Hinlänglich bekannt ist, dass Basiseffekte für diese Entwicklung verantwortlich sind, doch im Jahresverlauf könnten weitere Anstiege folgen.
Der Blick auf den Aktienmarkt zeigt, wie der DAX eine kleine Korrektur zu Jahresbeginn vollzogen hat. Der Index fiel dabei bis knapp an die grüne Unterstützungslinie zurück (Tief: 16.448 Punkte). Hier warteten bereits Käufer, die sich in der ersten Reaktion eine Einstiegsmöglichkeit ausgemalt hatten. Der DAX stieg daraufhin deutlich.
In der neuen Woche sollten die Umsätze an den Börsen zunehmen, da dann größere Marktteilnehmer wieder am Handel teilnehmen werden. Hier kommt jetzt darauf an, wie deren Markteintritt die Richtung beeinflussen wird.
DAX-Notierungen oberhalb von 16.645 Punkten sprechen für steigende Kurse. In diesem Fall würde der Optimismus siegen und die 17.000 Punkte Marke wieder in den Fokus der Anleger geraten. Anders hingegen, wenn der Index unter die grüne Linie bei 16.430 Punkten rutscht. Dann drohen weitere Abgaben bis in den Bereich bei 16.010 Punkten.
An den Börsen kühlen sich die Gemüter ab. Die starke Rallye-Phase ist vorüber und nun müssen sich die Marktteilnehmer wieder mit fundamentalen Dingen, wie der wirtschaftlichen Entwicklung, Margen und Inflation auseinandersetzen.
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Ihr
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