Signale

Sieht man sich die Kursreaktion des DAX zum Ende der abgelaufenen Woche an, dann stellt sich die Frage, ob der Aktiencrash bereits vorüber ist. So stark die Börsenkurse zum Kriegsausbruch zunächst nachgaben, umso deutlicher stiegen sie in der ersten Reaktion. Doch der Eindruck könnte täuschen. Was in der Vergangenheit funktionierte, nämlich Aktien zu kaufen, wenn die Panik am größten ist, könnte sich diesmal als Fehler herausstellen. Die Panik könnte noch größer werden.

An der Börse geht es immer ums Geld. Immer! All die Sorgenfalten um einen Kriegsausbruch sind Makulatur, denn sinkende Kurse sind für eine überwiegende Zahl der Anleger eine Chance, günstig Aktien zu kaufen. Ähnlich war der Moment, als zum Ausbruch der Coronakrise die Kurse stark nachgaben, um dann ebenso stark wieder anzusteigen. Die Mehrheit der Marktteilnehmer sucht in jeder Krise Anlagemöglichkeiten und will von der Unsicherheit an den Märkten profitieren. Zudem hatte der DAX sein Korrekturziel für das Frühjahr 2022 (mehr erfahren) fast erreicht, sodass auch charttechnisch die Möglichkeit einer Stabilisierung der Kurse bestand.

DAX, Tageschart, Stand 14.567 Punkte

Die neue Woche soll nun für mehr Klarheit sorgen, was unter den politischen Rahmenbedingungen nicht einfach sein wird. Es kann sein, dass sich die Ukraine mit Russland einigt und der Krieg beendet wird. In der ersten Reaktion würden sich die Anleger für den weiteren Erwerb von Aktien entscheiden. Diese Erwartung steht jedoch unter keinem guten Stern, da sich die wirtschaftlichen Nachteile des Krieges noch nicht beziffern lassen. Die Weltwirtschaft wird wohl nicht mehr so sein, wie vor dem Krieg, da der Umgang mit Russland (und seinen Rohstoffen) neu skaliert werden muss.

Die wohl freudigste Nachricht für die Investoren kommt von der Zinsseite. Der Kriegsausbruch und der Druck auf die wirtschaftliche Entwicklung in der Welt lässt eine große Zinserhöhung der US-Notenbank FED (in der März-Sitzung) weniger wahrscheinlich werden. So lautet zumindest die Hoffnung der Anleger. Dadurch würden Aktien als Anlegemöglichkeit wieder an Attraktivität gewinnen. Auch diese Erwartungshaltung ist verfrüht. Der Inflationsdruck ist enorm und ist gerade dabei, sich weiter zu entfalten. Ob bei der Bäckerei oder beim Autokauf, überall drücken die Preise, weshalb es naheliegend ist, dass Unternehmen ihre Verkaufspreise anheben werden. Dies wird die Inflationsrate weiter nach oben treiben. Die US-Zentralbank wird wohl nicht anders können, als doch den großen Zinsschritt (50 Basispunkte) zu wagen. Enttäuschung wäre die Folge an den Aktienmärkten.

Der DAX ist sehr stark vom Kursniveau bei 13.800 Punkten abgeprallt. Diese Aufwärtsreaktion muss sich in der neuen Woche nun beweisen. Wie fest sitzen die Anleger im Sattel? Ohne dass der Preisbereich bei 15.510 Punkten überwunden wird, sollte es erneut zu nachgebenden Kursen kommen. Die Unsicherheit des Krieges in der Ukraine ist keinesfalls vorüber. Wie schon öfter in den letzten Wochen gesehen, werden einige Marktteilnehmer steigende Kurse zum Verkauf der eigenen Aktien nutzen, was wiederum den Verkaufsdruck zunehmen lassen wird.

Short Signal ID 3185

Naheliegend ist ein Rücklauf in den Bereich bei 14.420 Punkten. Dort sollte der DAX in den Ruhemodus wechseln und abwarten. Anleger werden sich nicht entscheiden können, ob sie lieber Aktien kaufen oder verkaufen sollen. Stillstand sollte die Folge sein. Die nächste große Bewegung entsteht, wenn die Schlüsselmarken bei 15510 Punkten (Oberseite) und 13.800 Punkte (Unterseite) über- bzw. unterschritten werden. Es sollte dann in Trendrichtung weitergehen.

Der DAX hat den Crash zum Kriegsausbruch noch nicht verdaut. Die erste Reaktion bei Kontakt der Marke bei 13.800 Punkten ist mehr technischer Natur. Zudem haben Handelscomputer schnell Fakten geschaffen und den Anlegern keine Zeit zum Nachdenken gelassen. In der neuen Woche wird sich zeigen, ob die Käufer eine neue Verkaufswelle verteidigen können.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S: Tradingsignale auf den DAX erfalten (mehr erfahren)

 

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