Kann sich der Aktienmarkt von seinem Verkaufsdruck lösen? Diese Frage beschäftigt die Markteilnehmer, denn trotz der Sorgen im Markt, der DAX kann sich stabil halten. Der Ukrainekrieg, die steigenden Inflationsraten oder die drohende Rezession, all das kann die Anleger nicht aus der Ruhe bringen. Sie ignorieren diese Risiken. Sie hoffen auf eine Ausbruchsbewegung und positionieren sich entsprechend. Damit eine Befreiung gelingen kann, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein.
An den Finanzmärkten haben sich die Nerven beruhigt. Sah es vor einer Woche noch so aus, als könne am letzten Freitag kein Gas mehr aus Russland in die EU fließen, so hat sich das Risiko aufgelöst. Sie erinnern sich, russisches Gas sollte nur noch in Rubel bezahlt werden, sonst würde man in Moskau den Gashahn abdrehen. Es kam zu einer Lösung, bei der beide Seiten das Gesicht wahren können. Bezahlt wird von der EU weiter in Devisen und die geldempfangende Bank konvertiert das Geld sofort in Rubel. Die Unsicherheit wich aus dem Aktienmarkt.
DAX, Tageschart, Stand 14.446 Punkte
Der Blick auf das Chartbild zeigt eine etwas unklare Ausgangslage für den DAX. Der Index ist an der blauen fallende Trendlinie klar abgeprallt. Damit müsste schon bald die Korrekturbewegung seit dem Jahrestief zu Ende sein. Andererseits fehlt der Abwärtsdruck. Die Anleger müssten wieder besorgt sein und ihre Aktien zügig verkaufen, sodass die Abwärtsbewegung impulsiven Charakter erhält.
Entscheidend wird in der neuen Woche der Bereich an der roten Linie bei 14.370 Punkten sein. Kurse unterhalb dieser Marke sind negativ und würden fallende Kurse mit sich bringen. Solch eine Entwicklung würde harmonisch in das Gesamtbild passen, da sich der Abprall an der blauen Trendlinie entfalten würde. In diesem Fall würde es zügig nach Süden an den Preisbereich bei 13.900 Punkten gehen.
Doch bisher können sich die Verkäufer nicht durchsetzen, was auf eine hartnäckige Haltung der Käufer schließen lässt. Die Inflation im Euroraum von 7,5 % hat diese Aktien nachfragende Gruppe nicht abschrecken können. Die Auswirkungen der Inflation und die Tatenlosigkeit der EZB werden noch zum Problem, doch aktuell stören sich die Marktteilnehmer nicht daran. Auch die Rekordwerte von Coronainfektionen in China lässt die positive Laune der Marktteilnehmer nicht abklingen.
Solange die Sorgen der Anleger nicht überwiegen, besteht die Möglichkeit, dass sich der DAX noch einmal nach oben befreien kann. Voraussetzung dafür ist, dass der Preisbereich bei 14.370 Punkten verteidigt werden kann. Nach oben befindet sich ein Widerstand an der fallende Abwärtstrendlinie bei 14.700 Punkten. Ein Ausbruch über diese Marke würde neue Kräfte freisetzen und eine Anstiegsbewegung bis 15.000 Punkte ermöglichen.
Für den Moment zeigen sich die Marktteilnehmer resistent gegenüber fallenden Kursen. Sie warten ab. Diese Phase weckt die Zuversicht der kaufwilligen Anleger an der Seitenlinie, die sich dann zum Handeln animiert sehen. Eine Richtungsentscheidung in der neuen Woche fällt auf der Oberseite bei 14.700 Punkten und auch auf der Unterseite bei 14.370 Punkten.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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