Die Aktienmärkte schaffe es noch immer, Allzeithochs zu erklimmen, weil Anleger weiter Aktien kaufen. Dem DAX gelang am Freitag ein neuer Rekordstand, weil ein großer Verfallstag größere Interessenten auf den Plan rief, die zum Abrechnungszeitpunkt einen hohen DAX erzwangen. Sofort nach der Abrechnung tendierte der Index jedoch zur Schwäche. Sowohl die zeitliche Komponente als auch die technische Bewertung des Aktienmarktes machen eine Korrektur jetzt wahrscheinlich.
Immer wieder kann sich der DAX nach Norden bewegen, obwohl die wirtschaftlichen Daten keine Rallye begründen. Gerade am Freitag waren die DAX-Werte Vonovia mit 10% Minus und eine Infineon mit 6% Minus ein klarer Hinweis, dass die Rallye Kratzer hat. Wenn die Zuversicht unter den Anlegern so übermächtig wäre, dann würden DAX-Werte nicht so deutlich unter die Räder kommen.
Mehr noch, das Fundament der Rallye bricht weg. Die Zinswende (mehr erfahren) ist ausgeblieben. Die für Anfang des Jahres erhoffte Absenkung der US-Leitzinsen kam nicht, wurde dann auf das Frühjahr verschoben und nun blicken die Anleger auf die Mitte des Jahres. Bisher sind keine Leitzinsen gesenkt worden. Trotzdem konnte die Zuversicht der Marktteilnehmer, befeuert u.a. vom KI-Hype, die Kurse zu Rekordständen drängen. Diese Fehlentwicklung wird bald korrigiert werden.
DAX, Tageschart, Stand 17.936 Punkte
An der Börse ist gibt es immer mal wieder Phasen der Übertreibung, das ist bei Rohstoffen oder der Kryptobörse nicht anders. Aktienkurse steigen dann auf Niveaus, die sich Anleger vor einer geraumen Zeit nicht erträumten. Nun gilt es diesen besonderen Moment zu nutzen. Wer die Rallye mitgemacht hat, der sollte Gewinne mitnehmen, bevor die Kurse wieder nachgeben.
Der DAX hat seine Schwierigkeiten mit der Hürde bei 18.000 Punkten. Nur durch den Sondereffekt am Freitag, den Verfallstag, kam es noch einmal zu einem neuen Allzeithoch. Doch dann ging es wieder abwärts. Damit hat der Index drei Handelstage mit roten Tageskerzen geschlossen. Die gelebte Zuversicht ist nicht so stark, wie die Kurse das Glauben machen lassen wollen.
Die neue Handelswoche steht daher ganz im Fokus einer verdienten Korrektur. Marktteilnehmer werden losgelöst von dem Zwang am Freitag (Verfallstag) handeln können. Verkäufer werden sich vermutlich durchsetzen können. Zunächst gilt es, die Kursmarke bei 17.800 Punkten anzusteuern. Unterhalb dieser Marke geht es abwärts bis 17.633 Punkte. Der Bruch der Marke bei 17.800 Punkten ist ein Signal an die Anleger, dass eine Korrektur ein ernstzunehmendes Thema ist. Solange der DAX unter 17.800 Punkten verbleibt, sollte der Index später auch bis 17.400 Punkte sinken.
In diesem skizzierten Szenario wird die orange Trendlinie gebrochen werden. Damit endet dann auch ein Aufwärtstrend, der positiv eingestellte Marktteilnehmer verschrecken wird. Verkäufer werden sich bestärkt in ihrer Haltung sehen und noch mehr Druck ausüben.
Anleger müssen sich unbedingt mit nachgebenden Notierungen auseinandersetzen. Die Inflation sinkt nicht mehr. Ganz im Gegenteil, durch Erzeugerpreise und Lohnzuwächse kündigt sich neuer Preisdruck an. Die Chipindustrie steht vor einem Schock, da China vermehrt eigene Chips einsetzen will. Die Immobilienbranche wankt weltweit. Dies ist die Realität, während die Börsenindizes auf neue Allzeithochs drängen. Realistisch ist das nicht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die Anleger mit einer Korrektur beschäftigen und entsprechend handeln werden.
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Ihr
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