Am Aktienmarkt nimmt die Volatilität zu. Der DAX, noch kürzlich an seinem Allzeithoch bei 16.030 Punkten, fiel flott um 400 Punkte, um dann wieder den Schnäppchenjägern das Feld zu überlassen. Zu sehr sind die Marktteilnehmer an den Reflex gewöhnt, Kursrückgänge zu kaufen. Doch dieser Mechanismus hat ausgedient. Wichtige Unterstützungslinien wurden bereits beschädigt. Damit hat sich der Trend gedreht und ein Kursziel für die kommenden Wochen und Monate wurde aktiviert.
Für viele Neulinge an den Börsen ist die Volatilität schwer zu begreifen. Eben noch scheint die Welt am Finanzmarkt ruhig und gemächlich zu sein und plötzlich kommt es zu schnellen Handlungen und stärkeren Kursausschlägen. Hatten die Anleger eine Rückführung der ständigen Anleihekäufe durch die Zentralbanken lange Zeit für unmöglich gehalten, so ist mit der Veröffentlichung des letzten Sitzungsprotokolls der US-Notenbank FED klar: die Währungshüter diskutieren dieses Thema bereits. Es ist also nicht mehr eine Frage nach dem „ob“, sondern „wann“ die ständige Geldflut ein Ende haben wird. Auf diese Entwicklung gilt es als Anleger zu reagieren (mehr erfahren).
DAX, Tageschart, Stand 15.808 Punkte
In der ersten Reaktion gingen die Aktienkurse sofort in den Sinkflug über. Ohne Liquiditätshilfen sind die Aktienunternehmen deutlich zu hoch bewertet und werden das aktuelle Kursniveau nicht halten können. Der erste Kursrückgang beim DAX fiel deutlicher aus, als das für einen fundamental kräftigen Markt normal gewesen wäre. Dabei wurde der kürzlich erfolgte Ausbruch über den Preisbereich bei 15.810 Punkten zurückgenommen.
Auch wenn manche Käufer zum Ende der abgelaufene Handelswoche den Eindruck erwecken (wollen), dass das Tapering womöglich gar nicht so schlimm sein könnte, der Fehlausbruch über die angesprochen Widerstandslinie (blau) 15.810 Punkten ist ein Fakt. Dieses Ereignis gilt es zu beachten. Manch ein Marktteilnehmer spricht von einer Bullenfalle. Käufer haben sich auf dem Weg nach oben in den Aktienmarkt ziehen lassen, weil sie Sorge hatten, die Aktienkurse würden ihnen davoneilen. Es kam anders. Als die Käufer optimistisch in den Markt strömten, verkauften noch mehr Marktteilnehmer ihre Aktien. Die Falle schnappte zu.
Im obigen Chartbild ist zu erkennen, wie der DAX den Ausbruch über die blaue Linie zurückgenommen hat. Der Anstieg zum Wochenende ist demnach als eine Gegenreaktion auf die ersten Kursverluste einzuordnen. In der neuen Handelswoche kommt es daher sofort auf diese Kursmarke an. Solange der DAX unterhalb von 15.810 Punkten notiert, sollte bald wieder Verkaufsdruck aufkommen. Wieder geht es dann abwärts und diesmal kommt zu einem neuen Verlaufstief unter 15.621 Punkten. Ein Abwärtstrend etabliert sich, der dann weitere Aktienverkäufe mit sich bringt.
Nachdem die erste wichtige Kursmarke bei 15.810 Punkten unterschritten wurde, sollte es bald zum Test der nächsten wichtigen Linie (grün) bei 15.502 Punkten kommen. Diese wird dann für klare Verhältnisse unter den Anlegern sorgen, nämlich dass in der Zwischenzeit an den Börsen die Verkäufer das Zepter übernommen haben. Für die Folgezeit geht es dann in den Herbst hinein, Stück für Stück abwärts. Während bei sinkenden Notierungen immer wieder Käufer ihre Chancen suchen, sollte der DAX immer tiefer sinken. Unterhalb von 15.502 Punkten geht es stetig abwärts, bis das Kursziel für den Herbst bei 14.850 Punkten erreicht wird.
Der DAX, und auch die anderen größeren Aktienmärkte, haben in diesem Jahr eine Korrektur vermeiden können. So ein Kursverhalten ist gänzlich ungewöhnlich. Ein Kursrückgang gehört zum Börsenalltag, was in der aktuellen Zeit gänzlich in Vergessenheit geraten ist. Mit dem Zuschnappen der Bullenfalle und dem Rückfall unter die wichtige Ausbruchsmarke bei 15.810 Punkten ändert sich das Bild deutlich. Jetzt kann eine Korrekturphase bis in den Herbst einsetzen.
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Ihr
start-trading Team
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