Der schwarze Freitag hat die Aktienmärkte schwer unter die Räder gebracht. Der DAX verlor im Präsenzhandel etwas über 2% und gab nach Börsenschluss weiter nach. Die Anleger flüchten aus ihren Positionen, weil die Aussagen aus Jackson Hole ein klares Bekenntnis für den Kampf gegen die Inflation waren. Die Zentralbanken werden den Marktteilnehmern nicht helfen. Mit diesem klaren Bekenntnis werden sich weitere Anleger aus dem Markt verabschieden. Das nächste Kursziel steht bereits fest.
Mit Spannung wurde am Freitag Nachmittag die Rede des US-Notenbank Chefs Jerome Powell erwartet. Obwohl der Mann keine andere Chance hatte, als die Bekämpfung der Inflation zu unterstreichen (siehe Artikel „DAX: Anleger und der Trugschluss“), hatten die Marktteilnehmer etwas anderes erhofft. Viele Investoren denken nur kurzfristig und sind besonders Rendite getrieben. Das ist ein Fehler. Inflation ist ein Gift für Bürger und Wirtschaft zugleich. Nur für eine kurze Zeit, nämlich zu Beginn, steigen die Preise auf breiter Front, werden von den Verbrauchern akzeptiert und nur so können die Margen der Unternehmen gehalten werden. Das suggeriert eine Unbedenklichkeit, die brandgefährlich ist. Denn plötzlich sind die Preise davon gelaufen und das Einkommen der Konsumenten hält das Tempo nicht mit. Es kommt zum Verlust der Kaufkraft und damit auch zu einer abrupten Schwächung der Wirtschaft (mehr über diesen Kreislauf hier).
DAX, Tageschart, Stand
Anleger brauchen sich keine Hoffnungen zu machen. Ohne die Liquiditätshilfe der Zentralbanken, und das wurde am Freitag durch Powell nochmal unterstrichen, wird es keine dauerhaft steigenden Kurse an der Börse geben. Die letzten 12 Jahre waren unnatürlich und werden in die Geschichtsbücher eingehen. Es wurde unnatürlich viel Geld gedruckt und dadurch wurden die Aktienkurse auf Höhen angehoben, die sich heute nicht mehr rechtfertigen lassen. Diese Blase platzt gerade.
Noch am 16. August notierte der DAX bei 13.877 Punkten. Keine zwei Wochen später hat der Index 1.000 Punkte verloren. Am Freitag Abend beendete der DAX den Abendhandel bei 12.872 Punkten. Die zwischenzeitliche Rallye hat wieder einmal die Falschen in den Markt getrieben. Unerfahrene Anleger haben nun die teuren Aktien der verkaufswilligen erworben und verfolgen jetzt gebannt die Kursverluste. Dabei hatte sich trotz der Rallye nichts an den Schwierigkeiten für die Anleger verändert, wie in dem Artikel „DAX: Inflation bleibt ein Problem“ beschrieben wurde.
Nach dem schwarzen Freitag sind die Anleger aufgeschreckt. Immer deutlicher zeichnet sich ab, dass die Inflation nicht von selbst zurückgehen wird. Dagegen hilft nur das Anheben der Leitzinsen. Je früher Investoren die Entwicklung akzeptieren, umso besser für die eigenen Investitionen. Den Zentralbanken läuft die Zeit davon und sie werden mit größeren Zinsanhebungen reagieren müssen, als heute kommuniziert wird.
Der Ausblick für die kommende Woche ist herausfordernd. Die Trendpfeile bleiben klar abwärts gerichtet. Für die genauere Analyse des Kursverlaufs kommt es darauf an, wie der DAX die neue Handelswoche beginnt. Kommt der DAX oberhalb von 12.800 Punkte rein, dann kann sich der Index im Rahmen einer Gegenbewegung zunächst erholen. Ein Anstiegspotenzial besteht daraufhin bis 12.970 Punkte und 13.100 Punkte. Anleger sollten wissen, dass Marktteilnehmer aus dem Aktienmarkt herauswollen. Dieser kleine Anstieg im Rahmen einer Korrektur wird für den Verkauf der eigenen Aktien genutzt werden, sodass diese Gegenbewegung nicht weit kommen wird. Im aktuellen Umfeld ist kein Platz, um sich Hoffnungen auf dauerhaft steigende Kurse zu machen. Notiert der DAX schon zur Eröffnung unter 12.800 Punkten und verbleibt unterhalb dieser Marke, dann entfällt die zuvor beschriebene Aufwärtsbewegung (Korrektur).
Die neue rote Linie im obigen Chartbild befindet sich bei 13.130 Punkten. Sie ist der Schlüssel für die weitere Interpretation des deutschen Aktienmarktes. Solange der DAX unter dieser Linie notiert, wird der Verkaufsdruck hoch bleiben und die Aktienkurse werden weiter nachgeben. Solange die zuvor formulierte Bedingung erfüllt ist, lautet das nächste Kursziel für den DAX 12.550 Punkte.
Die Kombination von höheren Finanzierungskosten (Zinsanhebungen) und schwacher konjunktureller Entwicklung (Rezession) macht Aktien unattraktiv. Erst wenn Unternehmen im Quartal Verluste in Milliardenhöhe einfahren, erst dann wird der Boden für die Abwärtsbewegung erreicht sein. Das dauert aber noch. Wir melden uns rechtzeitig. Ein fallender DAX kann mit Short-Tradingsignalen profitabel gehandelt werden (mehr erfahren).
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S: Diese Trenpfeile zeigen, wie es mit dem DAX weitergeht (mehr erfahren)