Der aktuelle Kursverlauf des DAX ist geprägt von Unsicherheit. Investoren trauen dem Index, und damit den Börsenkursen, keine stabile Entwicklung zu. Die wirtschaftlichen Risiken sind einfach zu hoch. Gleichzeitig ist jedoch da der Wunsch nach Rendite und die erhält man derzeit am Aktienmarkt (soweit die Hoffnung). Der Anleger ist deshalb hin- und hergerissen und das zeigt sich in schnellen Richtungswechseln. In der neuen Woche kommt es auf eine wichtige Kursmarke an.
Am Aktienmarkt schauen die Anleger gefühlt ständig auf die Twitter Nachrichten des US-Präsidenten Trump. Dieser ist in der Lage die Kurse mit seinen Meldungen zu beeinflussen. Am Freitag, als der deutsche Leitindex schwer unter Druck stand und gerade dabei war die 12.000 Punkte Marke zu unterschreiten, folgte eine Meldung, dass man neue Strafzölle auf chinesische Produkte zunächst aussetzen werde. Sofort begannen die Kurse zu steigen und der Verkaufsdruck ebbte ab.
Aktuell wurde eine Einigung im Streit zwischen USA und Mexiko verkündet. Das wird die Anleger zu Beginn der Woche erfreuen und zu steigenden Kursen führen. Nachhaltig ist so eine erzwungene Einigung natürlich nicht, und das sollten sich die Marktteilnehmer bewusst machen. Die nächsten Streitthemen stehen bereits an, nämlich mit der Türkei (wegen Rüstungseinkäufen) und mit Deutschland (wegen dominanter Autoindustrie). Anzunehmen, dass die US-Politik irgendwie zu einer Beruhigung zwischen den Nationen führen wird, ist abwegig, weshalb auch ein Kursanstieg nicht nachhaltig sein kann.
DAX, Stundenchart, Stand 12.045 Punkte
Im Stundenchart zeigt sich ein umgekehrtes Dreieck. Diese Formation erscheint am Ende von Trends und zeigt die Unsicherheit der Marktteilnehmer wegen des weiteren Kursverlaufs an. Es kommt dann zu höheren Hochs (oberer Schenkel) und tieferen Tiefs (unterer Schenkel). Der Kursverlauf zirkuliert innerhalb dieser beiden Linien, bis eine davon durchbrochen wird. Trendfolgend geht es dann in die Ausbruchsrichtung weiter.
Die neue Woche beginnt zunächst mit einem Feiertag, an dem an den deutschen Börsen nicht gehandelt wird. Der DAX beginnt somit mit einer Indikation und sollte mit einer Kurslücke nach Norden beginnen, dies wäre der sogenannten Einigung zwischen Mexiko und den USA geschuldet. Solch ein Anstieg sollte dann im Preisbereich bei 12.120 Punkten (gelber Punkt) auf Widerstand treffen. Da am Montag nicht gehandelt wird, entscheidet vornehmlich der US-Handel und die außerbörsliche DAX-Indikation, in welche Richtung die Anleger tendieren. Am Dienstag geht es dann offiziell auch an der deutschen Börse weiter.
Entscheidend wird sein, ob es den Käufern gelingen wird, diese Zone bei 12.120 Punkten zu überspringen (obere blaue Linie). Ein Ausbruch nach oben würde zu Anschlusskäufen führen und den DAX weiter ansteigen lassen. Ob dies gelingen wird, ist jedoch zweifelhaft, da der Aktienmarkt zwar kurzfristige Einigungen feiert, diese sich bisher aber nicht in einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung niederschlagen. Im übergeordneten Bild ist der Aktienmarkt zu teuer, was die Zurückhaltung mancher Investoren erklären würde.
Prallt der DAX im Kursbereich bei 12.120 Punkten ab, dann folgen sofort nachgebende Kurse. Anleger werden erkennen, dass ein Ausbruch ausbleibt und dass sich der Index wieder nach Süden orientieren wird. Ein Rückfall unter 12.027 Punkte wäre bereits ein Warnzeichen. Ein Rutsch unter 11.990 Punkte ist schon eine Bestätigung, dass der Index am oberen Schenkel abgeprallt ist. Sofort würde sich der Verkaufsdruck erhöhen und der DAX zunächst die Marke bei 11.850 Punkten ansteuern und dann auch den Bereich bei 11.770 Punkten erreichen.
Der aktuelle Handel ist geprägt von Nervosität. Weniger die Entwicklung der Unternehmen ist kursbeeinflussend, sondern Twitter Meldungen des US-Präsidenten. Es ist daher nähliegend, dass das Hin und Her der Kursrichtung andauern wird.
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Ihr
start-trading Team