Mit dem Beginn des letzten Monats des Jahres zeigen sich die Anleger noch immer bester Laune. Die Indexstände notieren auf oder in der Nähe von Allzeithochs und geben den Käufern recht. Aktien gelten auch nach Jahren des Kursanstiegs als alternativlos. Doch die Zeit der Euphorie bekommt erste Risse, denn der DAX kommt nicht mehr voran. Obwohl sich die Marktteilnehmer steigende Kurse wünschen, die Verkäufer handeln, weil sie Risiken verringern wollen.
Die Stimmung an den Börsen ist blendend, während die Rahmenbedingungen gar nicht rosig sind. Der Handelsstreit ist ungelöst, der Brexit ist ungelöst, die Schuldenkrise ist ebenfalls nicht gelöst und nun steht auch noch die Große Koalition zur Disposition. Die SPD hat ein neues Führungsduo gewählt, das sowohl eine neue politische Richtung gehen wird, als auch einen Fortbestand der GroKo als nicht zwingend erachtet. Kommt es zu einer Regierungskrise in Deutschland? Auffallend ist jedoch, dass eine Vielzahl der Schwierigkeiten in der Welt nicht gelöst werden und die Aktienkurse den Anlegern dennoch eine heile Welt vorgaukeln.
DAX, Tageschart, Stand 13.236 Punkte
Jetzt ist es an der Börse so, dass der Bulle so lange geritten wird, solange er auf den Beinen ist. Anders ausgedrückt: Es ist den Marktteilnehmern egal, warum die Kurse steigen, solange am Ende ein Gewinn erzielt werden kann. Und hier wird es spannend. Damit an der Börse ein Gewinn erzielt werden kann, muss er auch realisiert werden. Das heißt, kluge Investoren können ihre Augen nicht vor dem Umfeld verschließen. Sie müssen irgendwann ihre Wertpapiere verkaufen, um Gewinne zu realisieren und Risiken zu vermeiden. Dieser Prozess könnte begonnen haben.
In den letzten beiden Wochen haben sich die Anleger viele Hoffnungen gemacht. Und trotz vieler Mutmacher für die Marktteilnehmer, der DAX kommt nicht voran. Im obigen Chartbild lässt sich das an der Stauzone (gelbes Rechteck) ablesen. Ausbrüche nach Norden oder nach Süden wurden sofort wieder kassiert. Bisher kann sich keine Gruppe an der Börse durchsetzen, doch die Nähe zum Jahresende spielt den Verkäufern in die Karten. Entscheidend im Tageschart ist die Unterstützungslinie bei 13.166 Punkten (lila Linie). Sobald diese unterschritten wird, sollte sich eine Korrekturbewegung durchsetzen, die dann ein Ziel bei 12.815 Punkten hat.
Der Optimismus an den Märkten sollte hinterfragt werden, denn die Akteure stehen vor Problemen, die sie bisher ignoriert haben. Manch ein Anleger wird daher zu dem Schluss kommen, dass es klug ist, die Risiken herunterzufahren. Solch eine Entscheidung sollte zu Aktienverkäufen führen. Im Stundenchart zeigt sich die besagte Schwäche bereits (hier ansehen), da dort eine steigende Trendlinie schon aufgegeben wurde. In Kürze sollte sich solch ein Trendwechsel auch im Tageschart zeigen.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team