An der Börse fand wieder eine Party statt, wie man am starken Anstieg des DAX verfolgen konnte. Anleger feierten hemmungslos und kauften Aktien mit der Absicht schnelle Kursgewinne einzufahren. Wie das in solch einer illusorischen Phase üblich ist, endete die Party abrupt. Anleger haben sich nämlich einem riskanten Spiel hingegeben und nun muss jemand für die Party bezahlen. Die erste Verkaufswelle läuft gerade und weitere werden folgen.
Das Handeln mit Aktien macht nur so lange Spaß, solange sich Kursgewinne einstellen. Je höher der DAX im Rahmen der Coronarallye gestiegen ist, umso euphorischer wurden die Anleger. Dass die Käufer in allerhöchster Not, im Rahmen des Kurseinbruchs Februar/März, nach Wertpapieren gegriffen haben hat drei Gründe. Viele Marktteilnehmer, die die lange Anstiegsphase der letzten 11 Jahre nicht mitgemacht haben, gaben nun ihre Haltung auf. Sie sahen die gesunkenen Kurse im Rahmen des Virusausbruchs und kauften, unter höchsten Risiken, Aktien. Der zweite Grund sind die Anleger, die vor wenigen Jahren Wertpapiere verkauft haben, jedoch erkennen mussten, dass der Markt nicht nachgeben will. Auch diese Gruppe drängte wieder in den Aktienmarkt. Und der dritte Grund liegt in der positiven Grundtendenz des Aktienmarktes. Seit vielen Jahren gelten nachgebende Kurse als Kaufgelegenheiten. Nicht die Vorsicht überwog an den Börsen, sondern das Wagnis (mehr erfahren).
DAX, Stundenchart, Stand 12.313 Punkte
Wenn nun alle Marktteilnehmer, mit allen ihren Gründen, in den Aktienmarkt drängen, dann überwiegt plötzlich die Nachfrage nach Wertpapieren deutlich, obwohl unter Risikoaspekten solch ein Kauf keinesfalls Sinn machen konnte. Stillstehende Fabriken, geschlossene Läden, unterbrochene Lieferketten und wegbrechender Konsum sind nicht das richtige Fundament für den Aktienkauf gewesen. Und dennoch, Anleger ließen sich nicht bremsen. Sobald die Kurse stärker anzusteigen begannen, folgten auch diejenigen, die den fahrenden Börsenzug noch erreichen wollten. Der Anstieg beschleunigte sich.
Jetzt findet jeder Aktienkauf aufgrund von Annahmen statt und ist daher eine Spekulation. Und wie sich nun zeigt haben sich eine Vielzahl der Anleger verspekuliert. Die Wirtschaft kann gar nicht liefern, was sich die Käufer der Aktien erhofft haben. Besonders in der kommenden Woche werden viele DAX-Unternehmen ihr Zahlenwerk vorlegen und manch ein Aktionär wird erkennen, dass er hier einem riskanten Spiel erlegen ist.
Der DAX hat seinen Aufwärtstrend verlassen und damit sind die Würfel für eine Vielzahl der Marktteilnehmer gefallen, den Aktienmarkt zu verlassen. Wir haben in diesem Blog mehrfach auf diese brisante Lage hingewiesen. In dem Beitrag „DAX-Ausblick: Die Bewährungsprobe“ hieß es deshalb:
Ein Kursrückgang würde den DAX an die pinke Trendlinie führen. Im Bereich bei 12.820 Punkten käme es zu einer Belastungsprobe. Halten sich die Käufer zurück und gelingt es den Verkäufern den Trend zu brechen, dann sollten sich größere Gewinnmitnahmen durchsetzen.
Im obigen Stundenchart ist dieser wichtige Kursbereich mit einer pinken Linie versehen. Mit enormer Wucht ging es nach der Aufgabe dieser Marke abwärts. Das Spiel ist aus, könnte man sagen. Die Verkäufer übernehmen nun wieder das Ruder.
Der deutsche Leitindex sollte in der neuen Woche durchgehend nach Süden tendieren, bis er sein Kursziel bei 11.950 Punkten erreicht hat. Das Chartbild würde sich nur aufhellen, wenn es dem DAX gelingen würde über 12.510 Punkte zu klettern. Ohne solch einen Erfolg lautet der Trend Short (mehr erfahren).
Anleger haben sich die letzten Wochen und Monate auf ein riskantes Spiel eingelassen, welches nun zu Ende geht. Sie müssen sich wieder den Realitäten stellen und da geht es vornehmlich um eine zweite Coronawelle mit all ihren Folgen für den Aktienmarkt.
Auch nach dem Erreichen der Marke bei 11.950 Punkten wird der DAX nicht sofort zur Stärke neigen. Es könnte sich jedoch zunächst eine Korrekturbewegung einfinden, bevor es zu neuen tieferen Zielen geht. Die entsprechenden Marken ermitteln wir und melden uns bei unseren Lesern. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P. S. Ist das Geld auf der Bank sicher (mehr erfahren)?