Am Aktienmarkt hängen die Anleger die meiste Zeit an den Lippen der US-Notenbank FED. Sie beeinflusst mit ihren Worten und Taten die Finanzmärkte. Doch nicht immer liegen die Währungshüter mit ihren Entscheidungen richtig. So wie im letzten Jahr, als sie einen schlimmen Fehler begingen. Sie senkten ohne Not die Leitzinsen. Jetzt haben sie ein Problem und keine Lösung.
Häufig machen Anleger einen Fehler und glauben, dass die FED-Verantwortlichen besonders schlaue Leute sind, die mit außergewöhnlichen Instrumenten (und vielleicht einer Glaskugel) die Zukunft vorhersehen können und so entsprechend die Geldpolitik lenken. Dies ist natürlich nicht der Fall. Es handelt sich um normale Leute mit normalen Schwächen.
Im Laufe des Jahres 2024 ist die US-Wirtschaft bekanntlich nicht in eine Rezession abgerutscht, obwohl die Signallage dies zunächst angezeigt hat (inverse Zinsstrukturkurve). Ganz im Gegenteil der Arbeitsmarkt und die Wirtschaft waren stark. In solch eine Situation hat sich die US-Notenbank FED hinreißen lassen die Leitzinsen zu senken. Ein schlimmer Fehler.
DAX, Tageschart, Stand 20.214 Punkte
Mit dieser Handlung hat sie Öl in das Feuer der Inflation gegossen. Man muss gar sagen mit Absicht, denn die Hoffnung die Demokraten an der Regierung zu halten hat vermutlich den Impuls zu solch einer fatalen Handlung gegeben. Niedrige Zinsen haben die Börsenkurse angehoben und den Menschen den Konsum erleichtert. Doch solch einen Geldregen gibt es bekanntlich nicht umsonst.
Jetzt steht die FED vor dem großen Problem, dass die Wirtschaft stark ist, der Arbeitsmarkt auch und die Leitzinsen sind niedrig. In solch einer Situation müssten die Leitzinsen hoch stehen. Nicht wenige Fachleute hatten die FED im letzten Jahr auf die Gefahr ihrer riskanten Zinspolitik hingewiesen. In eine starke konjunkturelle Situation hinein die Leitzinsen zu senken, ist schlicht falsch gewesen.
Die Aussicht auf billiges Geld (mehr erfahren) trifft bei den Anlegern einen guten Nerv. Je näher es auf die US-Präsidentschaftswahlen zuging, umso mehr redete die FED den Anlegern um den Mund und machte ihnen Hoffnung auf weitere Leitzinssenkungen im neuen Jahr 2025. Damit wird es wohl nichts.
Jetzt zeigt sich die Kehrseite der verfehlten Geldpolitik. Die Inflation in den USA steigt wieder. Von September 2024 bis November 2024 stieg die Inflation von 2,4 % auf 2,7 %. Das mag sich nach kleinen Schritten anhören, doch die Druckentladung ist eine plötzliche Angelegenheit, die erst noch in der Zukunft passieren wird.
Am Freitag wurden stärkere US-Beschäftigungszahlen gemeldet als erwartet wurden. Sofort legten die Börsenkurse den Rückwärtsgang ein und gaben nach. Diese Reaktion sollte sich in den kommenden Wochen an den Aktienmärkten immer wieder wiederholen. Der Lohndruck wird nicht nachgeben und die FED wird sich vermutlich nicht trauen die Wirtschaft in Not zu bringen, indem sie die Leitzinsen schnell anhebt. Die US-Inflation wird an Fahrt gewinnen.
Der DAX hatte seine Chance noch einmal sein Allzeithoch zu testen. Dazu ist es in der letzten Woche nicht gekommen. Der US-Arbeitsmarktbericht hat den Anlegern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Durch den Rückfall unter die wichtige Kursmarke bei 20.240 Punkten ist die Entscheidung für die kommenden Wochen gefallen. Der Index wird sich jetzt nach Süden orientieren, mit Gewinnmitnahmen ist deshalb zu rechnen. Der DAX sollte nun den Kursbereich bei 19.649 Punkte ansteuern. Wir begleiten diese Bewegung mit Tradingsignalen (mehr erfahren).
Die US-Notenbank hat sich in eine missliche Lage gebracht. Die Arbeitslosenquote sinkt in den USA und die Löhne steigen. Sie müsste schnell die Leitzinsen anheben, um die Inflation in Schach zu halten. Diesen Schritt wird sie sich nicht trauen, um die US-Wirtschaft nicht abzukühlen. Sie wird wahrscheinlich abwarten wollen und das ist für die Finanzmärkte keine gute Aussicht. Anleger werden den Rückzug von den Börsen antreten. Das Börsenjahr 2025 wird schwierig.
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Ihr
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