Signale

Für den Moment, so scheint es, kann nichts und niemand den Aktienmarkt bremsen. Ob gute oder schwache Unternehmenszahlen, die Preise für Aktien steigen meistens. Diese unbändige Zuversicht der Käufer trügt jedoch den Blick für das Wesentliche. Die Quartalszahlen sind Vergangenheit. Die zurückliegenden Gewinne werden sich in diesem Tempo nicht wiederholen lassen. Der DAX hängt den US-Indizes bereits hinterher. Mit zwei Entscheidungen in der nächsten Woche könnte eine Trendwende einsetzen.

Etwas verrückt war die Börsenreaktion auf die schwachen Zahlen von Amazon und Apple schon. Ging es am Freitag zunächst steil abwärts, folgte die bekannte „Buy the Dip“ Reaktion der Anleger. Eine Kaufwelle ließ die Aktienkurse am Nachmittag deutlich ansteigen. Der DAX holte seine zwischenzeitlichen Verluste, in Höhe von 200 Punkten, bis zum Handelsschluss wieder auf. Auf den ersten Blick lässt sich dieser Kursverlauf als positiv interpretieren. Manche sprechen auch von Stärke des Aktienmarktes. Doch diese Interpretation berücksichtigt nicht die Entwicklung, die sich für die kommende Woche anbahnt.

DAX, Tageschart, Stand 15.688 Punkte

Über den Optimismus, den die Europäische Zentralbank (EZB) ständig versprüht, haben wir im Beitrag „Inflation: EZB verliert die Kontrolle“ berichtet. Sie versucht weiterhin Wege zu finden, um die Märkte mit Liquidität zu versorgen. Dabei haben sich die Vorzeichen längst geändert. Die Inflation ist zu einem Problem geworden. Sie müsste auf die Bremse treten, was sie sich jedoch nicht traut.

In der neuen Woche gibt es zwei wichtige Ereignisse, die Auswirkungen auf den Aktienmarkt haben werden. Zum einen wird die US-Notenbank FED zu ihrer Sitzung zusammenkommen und über die weitere Geldpolitik entscheiden. Es wird am Markt erwartet, dass sie das Tapering ankündigen wird. Damit ist die Rücknahme ihres Anleihe-Ankaufprogramms gemeint. Es handelt sich um 120 Milliarden USD jeden Monat, die jeden Monat um 15 Milliarden gedrosselt werden soll.

Die zweite Meldung wird von der Bank of England kommen. Hier wird eine Zinserhöhung erwartet. Diese beiden großen Zentralbanken, FED und BoE, haben erkannt, dass die Inflation nicht weiter befeuert werden darf und sie etwas unternehmen müssen, anstatt (wie die EZB) wegzusehen. Dieser Wandel sollte auch einen Effekt auf die Aktienmärkte haben.

Der DAX sollte im Rahmen einer Korrekturbewegung den Bereich bei 15.502 Punkte erreichen. Sofort setzen an dieser wichtigen Stelle wieder Käufe ein. Für eine Mehrheit der Marktteilnehmer ist jeder Kursrückgang an den Börsen noch immer eine Kaufgelegenheit, welche nicht verpasst werden darf. Der Konter der Käufer am Freitag Nachmittag verlief eindrucksvoll.

Short Signal ID 3103

Im obigen Chartbild ist zu erkennen, dass der DAX zwar das Unterstützungslevel bei 15.502 Punkten verteidigen konnte, doch gleichzeitig ist auch der Bruch der steigenden lila Linie zu beachten. Sie hat einen steilen Aufwärtstrend beendet. Nun wird es in der neuen Woche darauf ankommen, wie die Kursreaktion an dieser markanten Stelle ausfallen wird.

Zwischen 15.700 – 15.800 Punkten ist der Index als neutral zu werten. Über der Widerstandslinie bei 15.800 Punkten ist ein neues Allteichhoch das Ziel der Investoren. Anders hingegen, wenn der Index unterhalb von 15.700 Punkten steckenbleibt. In diesem Fall wird sich der Bruch der lila Trendline durchsetzen und Käufer werden sich zurückhalten. Nachgebende Notierungen sprechen für einen Test des Freitagstiefs bei 15.495 Punkten.

Sollten sich die US-Notenbank FED und die Bank of England für eine liquiditätsbremsende Handlung entscheiden, dann wird das Auswirkungen auf den Aktienmarkt haben. Ohne die helfende Hand der Zentralbanken können weder die derzeitigen Gewinne noch die Erwartungen des Marktes erfüllt werden. Naheliegend, dass in der aktuellen Phase der Stärke (so die überwiegende Meinung der Anleger), manche Marktteilnehmer die Börsen verlassen werden. Die Aussichten würden sich eintrüben und eine Trendwende würde ihren Anfang nehmen.

Wir verfolgen den DAX-Verlauf und veröffentlichen neue Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S: Tradingsignale erhalten. So funktioniert das Signaltrading (mehr erfahren)

 

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