Am deutschen Aktienmarkt ist die Stimmung weiterhin positiv. Der DAX hält sich über der Marke von 23.000 Punkten. Doch diese Stärke ist brüchig, wie sich an der Entwicklung des Volatilitäts-Index (VIX) zeigt. Dieser ist in der letzten Woche um knapp 30 % gestiegen. Die Unsicherheit der Marktteilnehmer nimmt zu, auch wenn die Indizes dies noch nicht widerspiegeln. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass eine scharfe Trendumkehr die Anleger wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt.
Geld heilt bekanntlich alle Wunden. Das ist auch der Börse so. Bei dem Ausbruch der Finanzkrise (mehr erfahren) im Jahre 2008 wurde viel Geld in die Hand genommen, um das Ausmaß der Fehlspekulation gering zu halten. Während der Eurokrise im Jahre 2012 wurden Staaten gestützt, Zinsen gesenkt und gerettet, wo es nur ging. Auch hier saß das Geld locker. Und wo Liquidität ausreichend bereitgestellt wird, da steigen auch die Börsenkurse.
Aktuell ist besonders Deutschland im Fokus der Nachrichten und macht von sich reden. Der sparsame Deutsche ist zum ausgabefreudigen Verschwender geworden. 500 Milliarden für die Infrastruktur und ein Blankoscheck für die Verteidigung lassen die Herzen der Anleger höher schlagen. Der Aktienindex DAX nimmt diese Einladung dankend an und steigt bis zu seinem Rekordhoch bei 23.475 Punkten.
DAX, Tageschart, Stand 23.008 Punkte
Wie das obige Chartbild zeigt, befindet sich der DAX in dreifacher Hinsicht noch im positiven Marktumfeld. Der Index kann die Unterstützungslinie bei 22.935 Punkten verteidigen. Zudem notiert er oberhalb des kurzfristigen Aufwärtstrends (blaue Trendlinie) und auch die grüne mittelfristige Trendline wurde bisher nicht unterschritten. Damit lässt sich dem Börsenindex eine positive Ausgangssituation für die neue Handelswoche attestieren.
Dennoch ist die Luft oberhalb von 23.000 Punkten dünn. Im Wochenchart zeigt sich dies mit einer Wochenkerze und einem auffallenden Kerzendocht. Zudem ist der rasante Anstieg des Volatilitätsindex (VIX) ein Hinweis dafür, dass eine überraschende Trendumkehr in der Luft liegt.
Noch sind die Anleger euphorisiert, was man mit all den neuen Milliarden machen kann und wie sie die Kassen der Unternehmen füllen werden. Das bei der vielen Ausgabefreude auch die Schulden der Bundesrepublik ansteigen und eine Schuldenkrise in der Luft liegt, damit wollen sich die Anleger bisher nicht befassen, obwohl die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe bereits entsprechende Signale sendet.
In der neuen Handelswoche liegt das Hauptaugenmerkt auf der grünen Trendline. Sofern der DAX oberhalb von 22.550 Punkten notiert, ist für den mittelfristig orientierten Anleger die Börsenwelt weiterhin in Ordnung. Kurzfristig ist ein Unterschreiten der Kursmarke von 22.790 Punkten ein Warnhinweis, dass sich Unheil nähert.
Short Signal ID 3920
Sollte sich der Index, trotz positiver Grundstimmung der Marktteilnehmer, nicht mehr nach oben arbeiten können, dann sollten Anleger schnell entsprechend drauf reagieren. Eine plötzlich auftretende große rote Tageskerze würde für größere Verschiebungen am Aktienmarkt sorgen und den DAX deutlich unter Druck geraten lassen. Unterhalb von 22.550 Punkten dreht sich der DAX-Trendpfeil nach Süden und tiefere Kursziele wären aktiviert.
Für den Moment laben sich die Marktteilnehmer an den vollmundigen Ankündigungen der Politiker, wie man Milliarden ausgeben wird, die man gar nicht hat. Da Geld für gute Stimmung sorgt, verfehlt sie ihre Wirkung an der Börse nicht. Doch dieser kurzfristige „Erfolg“ der Politik sollte sich als ein teuer erkaufter Pyrrhussieg herausstellen.
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Ihr
start-trading Team
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