An der Börse ist die Stimmung angeblich gut. US-Indizes markieren täglich neue Allzeithochs. Solch eine Einseitigkeit an den Finanzmärkten deutet jedoch auf eine Übertreibungsphase hin und ist nicht als nachhaltig zu werten. Auffällig ist, dass der DAX die Vorlage aus den USA nur zögerlich aufnimmt. Offenbar lockt das Potenzial keine Käufer mehr. Deutsche Anleger sollten sich in der kommenden Woche auf überraschende Richtungsänderungen einstellen.
Es ist an den Aktienmärkten unüblich, dass Kurse jeden Tag steigen. Doch genau das findet man, in Form der US-Indizes, gerade an den Börsen. Scheinbar spielerisch geht es von einem Hoch zum nächsten. In solch einer Bewegung ist jedoch kein Fundament zu erkennen, sondern allein die Hoffnung, irgendetwas würde sich zum Positiven wenden. Anleger sollten sich jetzt nicht von solchen unnatürlichen Kursbewegungen fesseln lassen.
DAX, Tageschart, Stand 11.666 Punkte
In der abgelaufenen Woche konnte der DAX gerade so noch die Kurve kriegen. Nach dem Rutsch unter die Unterstützungslinie bei 11.630 Punkten wurde auch eine steigende Trendlinie bei 11.500 Punkten knapp unterschritten. In höchster Not eilten dann Käufer in den Markt und konnten einen Richtungswechsel initiieren. Ein Trendbruch blieb aus. Dennoch, der deutsche Aktienmarkt scheint sich in den letzten Atemzügen zu befinden, wie in dem Beitrag „DAX: Distributionsphase läuft“ beschrieben wurde.
Im Moment kann sich der deutsche Index wieder über den Preisbereich bei 11.630 Punkten kämpfen. Er gilt als richtungsweisend. Kurse darüber sprechen für steigende, während Kurse darunter sinkende Notierungen zur Folge haben sollten. Mit dem aktuellen Kursstand sieht es zunächst so aus, als sei der Weg zum alten Verlaufshoch freigeräumt. Dieser Eindruck könnte täuschen.
Die US-Märkte sind korrekturanfällig. Solch eine Schwäche würde den DAX, trotz bester charttechnischer Aussichten, schnell unter Druck bringen. Ein Rückfall unter die Marke bei 11.630 Punkten liefert dafür einen Hinweis. Zudem sollten die Anleger die Zunahme der großen roten Tageskerzen im Chartbild beachten. Diese zeigen eine unterschwellige Verkaufsbereitschaft, welche schon bald deutlicher zutage treten könnte.
In der kommenden Woche hängt wieder einmal alles von der Schlüsselstelle bei 11.630 Punkten ab. Oberhalb dieser Marke kann der DAX bis in den Bereich bei 11.900 Punkten ansteigen. Unterhalb würde schon bald ein erneuter Test der unteren Begrenzungslinie bei ca. 11.550 Punkten anstehen.
Anleger sollten sich auf überraschende Wendungen einstellen, denn so sicher, wie sich der Markt derzeit geben will, ist die aktuelle Lage an den Börsen gar nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team