Signale

Eine Eigenart der Übertreibung ist die veränderte Wahrnehmung der Anleger. An der Börse fühlt sich alles derzeit nach höher, schneller und weiter an. Die Hemmungen fallen und die Gier übernimmt das Ruder. Der DAX steigt unverhältnismäßig stark, da immer mehr Anleger unter Handlungsdruck kommen und dann ebenfalls Aktien kaufen. Doch zur Übertreibung gehört auch, dass die Markteilnehmer die Augen vor den Risiken verschließen und am Ende wieder einmal überrascht werden.

In der abgelaufenen Handelswoche wurden drei, für die Börse negative Nachrichten gemeldet, und führten in der Folge zu steigenden Kursen. Das ist unverhältnismäßig, manche würden auch verrückt sagen, aber in der Übertreibungsphase ist jeder Kursrückgang in den Augen der euphorisierten Marktteilnehmer ein Kaufgrund. Käufer stehen bereit und bügeln jeden, z.B. nachrichtenbedingten, Einbruch der Indizes sofort aus. Der DAX steigt bis 22.600 Punkte.

Bei den drei negativen Nachrichten handelt es sich zunächst um neue Handelszölle durch die US-Regierung. Was normalerweise in früheren Börsenzeiten zu einem Schreckmoment und zu einem Kursrückgang führen würde, interessierte die Anleger aktuell wenig. Der DAX steigt. Zudem wurden hohe US-Inflationsdaten gemeldet, die nach einem Kurseinbruch ebenfalls sofort wieder mit steigenden Kursen quittiert wurden. Zu guter Letzt wurden auch US-Erzeugerpreise gemeldet, die über den Erwartungen lagen. Trotz des klaren Preisdrucks haben diese Nachrichten die Kaufwut der Marktteilnehmer nicht bremsen können. Übertreibung par excellence.

DAX, Tageschart, Stand 22.513 Punkte

Es wird nun darauf ankommen, wann diese Übertreibungsphase einen Dämpfer erhalten wird. Erst dann werden die Marktteilnehmer aufwachen. Für den Moment trägt die Hausse die Hausse. Weil die Kurse steigen, kaufen die Marktteilnehmer, was wiederum zu steigenden Preisen führt und neues Interesse weckt. Da dieser Kreislauf in dieser Marktphase funktioniert (mehr erfahren), geht die Angst der Anleger weiter zurück und der Kaufdruck nimmt zu.

Vielleicht ist die Rede von US-Vizepräsident JD Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz ein Moment, der für das Platzen der Börsenblase sorgen kann. Sinngemäß sagte er, es gäbe nicht viel, was die USA für die Europäer tun können. Sie müssten sich selbst um ihre Probleme kümmern. Jahrzehntelange Strukturen werden gerade aufgebrochen. Die Börsenteilnehmer haben diesen Wandel noch nicht realisiert (die Gier dominiert).

Der DAX müsste im Grunde nachgeben. Das Konjunktiv ist an dieser Stelle angebracht, da selbstverständlich niemand die Käufer aufhalten kann, sofern sie immer höhere Preise für Wertpapiere bezahlen wollen. So wie es aussieht, könnte das Hoch bei 22.624 Punkten als möglicher Umkehrpunkt fungieren. Am Freitag gelang es nicht mehr, ein neues Allzeithoch zu markieren.

Short Signal ID 3906

Kann der DAX in der neuen Handelswoche dieses Hoch nicht herausnehmen, dann besteht die Chance für Gewinnmitnahmen. Zunächst sollte der Index bis in den Bereich bei 22.200 Punkten nachgeben und damit an die grüne Trendlinie in der Bildmitte heranlaufen. Nach einem kurzen Halt sollte der Index erneut unter Verkaufsdruck geraten und dann bis in den Bereich bei 21.800 Punkten nachgeben.

Während die US-Indizes bereits das Tempo zurückgenommen haben, lebt der DAX in seiner eigenen Welt und sprintet von einem Hoch zum nächsten. Die Frage ist nicht ob, sondern wann die Übertreibung an den Börsen ihr Ende findet. Irgendein Ereignis wird die Anleger aus ihrem Traumzustand befreien und dann gilt es sich wieder mit der echten Börsenrealität auseinanderzusetzen. Es dürfte nicht mehr lange dauern.

Wir verfolgen die weitere Entwicklung und veröffentlichen neue Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S.:  Erhalten Sie DAX Trading-Signale (mehr erfahren)

 

Share This